Der Höhenberger Drittligist darf nach dem Coup gegen Bremen auf ein weiteres großes Spiel hoffen.
Nach dem Pokal-TriumphJetzt wünscht sich Viktoria-Trainer Olaf Janßen den 1. FC Köln
Während die Mannschaft den Einzug in die zweite Runde ausgelassen in einem Nachtclub auf dem Kölner Friesenwall zelebrierte, ließen es Viktorias Verantwortliche am Samstagabend merklich ruhiger angehen, wie der Sportliche Leiter Stephan Küsters einige Stunden nach dem 3:2-Triumph im DFB-Pokal gegen Werder Bremen entspannt bemerkte: „Wir haben mit Trainer, Vorstand und Sponsoren bei einem Essen zusammengesessen und diesen wunderschönen Tag gemütlich ausklingen lassen.“
Viktoria Köln qualifiziert sich zum zweiten Mal für die zweite Runde
Zum zweiten Mal nach 2015, als die Höhenberger als damaliger Regionalligist den aktuellen Champions League-Teilnehmer Union Berlin aus dem Wettbewerb befördert hatten (2:1), hat sich der FC Viktoria für die zweite Hauptrunde qualifiziert, die am 1. Oktober in Dortmund ausgelost und Ende Oktober ausgetragen wird.
Olaf Janßen, Kölns Trainer, hatte seine Pokalhelden im Anschluss an die Sensation gegen den Bundesligisten Bremen mit zwei freien Tagen belohnt und fand demgemäß selbst ein wenig Muße, die Momente des Erfolgs in Worte zu kleiden: „So eine Dramaturgie erlebt man vielleicht einmal im Leben“, resümierte der 56-Jährige, dem der zweimalige Ausgleich durch David Philipp und das entscheidende 3:2 des erst 21-jährigen Mittelfeld-Talents Donny Bogicevic in der vierten Minute der Nachspielzeit beinahe wie eine Illusion vorgekommen sein muss. „Das war Freude und Adrenalin pur.“
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Olaf Janßen dachte an Franz-Josef Wernze
Auch Franz-Josef Wernze, der Ende April im Alter von 74 Jahren verstorbene langjährige Mäzen der Viktoria, spielte in den Augenblicken nach dem Schlusspfiff eine bedeutsame Rolle in Janßens' Gedanken: „An ihn habe ich in diesem Moment besonders gedacht, weil gerade für unseren Boss der Pokal immer einen außerordentlichen Stellenwert hatte.“
Für die kommende Runde hat Olaf Janßen nur einen einzigen Wunsch: „Ich möchte gegen den 1. FC Köln spielen“, hofft der frühere Bundesligaprofi des FC auf ein Duell mit seinem einstigen Arbeitgeber. Wenn es das Los so will, würde die Partie selbstredend im Rhein-Energie-Stadion ausgetragen, auch wenn die Viktoria im DFB-Pokal als Drittligist weiter Heimrecht genießt.
Kölns Sportvorstand Franz Wunderlich war seinem Coach noch auf dem Rasen geradewegs in die Arme gesprungen, wirkte nach dem Husarenritt des neu zusammengestellten Viktoria-Teams aber überraschend schnell wieder recht abgeklärt: „Das sind Momente, die man sich natürlich extrem wünscht“, sagte Wunderlich, der am Sonntag als Zaungast beim erfolgreichen Debüt seines Sohnes Mike als neuer Trainer des SV Bergisch Gladbach weilte. „Auch finanziell ist der Einzug in die nächste Runde ein warmer Segen für uns. Diese Einnahmen hatten wir natürlich vor der Saison nicht miteinkalkuliert.“
Geldsegen für den FC Viktoria Köln
Zusätzlich zu der Startprämie von 215.600 Euro erhält der Verein weitere 431.200 Euro für das Erreichen der zweiten Pokalrunde; eine für einen Drittligisten außerordentliche Einnahme, die jedoch nicht für neues Personal eingesetzt werden soll, wie Wunderlich präzisiert: „Wir haben zuletzt genug investiert in unsere Infrastruktur mit neuen Trainingsplätzen und einem super Vip-Bereich. Für uns ist es nun wichtig, Rücklagen für die Zukunft zu bilden.“
Spätestens am Samstag (14 Uhr, Ludwigsparkstadion) sollte beim FC Viktoria und der siegestrunkenen Mannschaft wieder der Alltag einkehren: Am zweiten Spieltag der Dritten Liga gastiert Köln beim 1. FC Saarbrücken, der durch ein 2:1 gegen den Zweitligisten Karlsruher SC ebenfalls in die zweite Runde einziehen konnte.
André Becker kehrt gegen Saarbrücken in den Kader zurück
Im Duell der beiden Pokalsieger kehrt Stürmer André Becker nach auskurierter Zerrung wohl in den Kader zurück; Lars Dietz, Seokju Hong und der zweite Torwart Elias Bördner fallen hingegen weiterhin aus. Olaf Janßen ist fest davon überzeugt, dass seinem Team der Erfolg im DFB-Pokal nicht zu Kopfe gestiegen ist: „Ich habe ein gutes Gefühl, weil meine Jungs in sich gefestigt sind. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.“