Der Abwehrspieler sichert dem Höhenberger Drittligisten beim 2:2 gegen Waldhof einen Punkt.
Dritte LigaViktoria punktet gegen Mannheim – Michael Schultz sieht Köln noch nicht gerettet
Michael Schultz, Viktoria Kölns Abwehr-Hüne, schien nicht einverstanden mit der Leistung seiner Mannschaft bei der Punkteteilung gegen seinen Ex-Verein. Der gebürtige Pfälzer, der von 2016 bis 2020 beim SV Waldhof unter Vertrag gestanden hatte und 2019 mit den „Buwen“ in die Dritte Liga aufgestiegen war, fasste das 2:2 (1:0) gegen sperrige Mannheimer am Ende so zusammen: „Wir haben ihnen in der zweiten Halbzeit zu viel angeboten und sind froh, den einen Punkt mitgenommen zu haben.“
Der 30-Jährige hatte im Anschluss an einen Freistoß und einen weiten Schlag von Patrick Koronkiewicz in den Sechzehnmeterraum persönlich für den Endstand gesorgt – selbstredend per Kopf. „Wenn ich da vorne stehe, wissen die Jungs schon Bescheid, was sie machen sollen. Ich musste den Kopf ja nur noch hinhalten“, sagte der bis 2025 in Köln gebundene Schultz.
Viktoria Kölns Michael Schultz visiert 45 Punkte an
Gerettet sieht Kölns Vizekapitän seine Mannschaft allerdings noch nicht: „45 Punkte brauchen wir für den Klassenerhalt“, mutmaßt der 1,94 Meter große Innenverteidiger. „Also noch zwei Siege.“
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Tatsächlich kommen die Höhenberger in diesen Tagen nicht als ein möglicher Abstiegskandidat in Frage: Bei elf Punkten Vorsprung auf die unteren Plätze müsste schon viel Negatives zusammenkommen, damit die Viktoria noch einmal in den Keller abrutscht.
Die Gäste aus der Kurpfalz, betreut vom einstigen Kölner Coach Marco Antwerpen, haben ganz andere Sorgen, befinden sich tief im Abstiegsschlamassel und benötigen jeden Zähler. Entsprechend beherzt gingen die von 1500 laut dröhnenden Fans unterstützten Gäste an diesem sonnigen Samstagnachmittag zu Werke: Bereits nach vier Minuten hätte SVW-Sturmtank Terrence Boyd für die Führung sorgen können, scheiterte aber am famosen Viktoria-Keeper Ben Voll.
Jeremias Lorch erzielt Flipper-Tor zum 1:0 für Viktoria Köln
Erst nach einer Viertelstunde zogen die Höhenberger ihr favorisiertes Kombinationsspiel, ausgelegt auf Ballbesitz, auf. Das 1:0 für die Gastgeber war ein Tor aus der Kategorie Slapstick: Nach einem Freistoß von Luca Marseiler rettete Mannheims Samuel Abifade zunächst auf der Linie, schoss die Kugel aber an den Rücken von Viktorias Jeremias Lorch, der daraufhin jubelnd abdrehte. Es war ein kurioses Flipper-Tor des Kölner Abwehrspielers.
Spätestens nach Abifades‘ Ausgleich, erzielt durch einen Hieb aus 20 Metern (64.), und einem Treffer von Boyd sieben Minuten später ins linke Eck war der SV Waldhof zurück im Spiel und offenbar drauf und dran, drei Punkte aus Köln zu entführen. Dann jedoch stahl sich Michael Schultz nach vorne, der unter gütlicher Mithilfe des unmotiviert zum Ball springenden Mannheimer Torwarts Lucien Hawryluk zum 2:2 traf (78.).
Trainer Olaf Janßen ist stolz auf Viktoria Kölns Zusammenhalt
Olaf Janßen, Viktorias Trainer, konnte mit dem einen Zähler gegen im zweiten Abschnitt starke Waldhöfer bestens leben: „Nach Rückständen haben wir inzwischen 18 Punkte geholt. Das zeichnet die Mannschaft in ihrem Zusammenhalt wirklich aus“, befand der 57-Jjhrige Coach, der aber einräumen musste: „Durch eigene Fehler haben wir einige Chancen zugelassen. Gerade in der zweiten Hälfte hatten wir große Schwierigkeiten und haben Mannheim dadurch aufgebaut.“
FC Viktoria: Voll – Koronkiewicz, Schultz, Lorch, Lopes Cabral – Russo (90. Fritz), Engelhardt (74. Dietz) – de Meester (74. Idel), Handle (84. Sticker) – Becker, Marseiler. – Zuschauer: 4837. – Tore: 1:0 Lorch (41.), 1:1 Abifade (64.), 1:2 Boyd (71.), 2:2 Schultz (78.).