Viktoria Köln ist ein sensationeller Start in die Dritte Liga gelungen. Protagonisten der ersten Spieltage waren die Stürmer Tyger Lobinger und Semih Güler.
Zwei Stürmer, sechs ToreViktoria Kölns unverhoffter Luxus im Angriff
Der FC Viktoria Köln schwebt auf Wolke sieben. 3:0 gewannen die Rechtsrheinischen im Sportpark Höhenberg am vergangenen Freitag gegen den Zweitliga-Absteiger FC Hansa Rostock. Durch den dritten Sieg in Folge geht der Drittligist auf Rang zwei in die Länderspielpause. Dass die Viktoria vor der Saison von vielen als Abstiegskandidat gehandelt wurden, weiß auch Trainer Olaf Janßen. Er zeigte sich „mega-stolz über diese neun Punkte. Das lässt uns durchatmen. Das hätten wir vorher niemals gedacht.“
Tyger Lobinger findet seinen Torriecher
Einen essenziellen Beitrag zum gelungenen Saisonstart haben die Stürmer Tyger Lobinger und Semih Güler geliefert. Zusammen führen die beiden Neuzugänge mit je drei Treffern die Torschützenliste der Dritten Liga an. Der gute Start der Stürmer war nicht unbedingt absehbar. Lobinger hatte in 60 Zweitliga-Einsätzen zuvor insgesamt nur zweimal getroffen.
Eine Spielklasse niedriger hat er nun seinen Torriecher gefunden. Nach seinem sensationellen Fallrückziehertor in Mannheim zeigte sich der gebürtige Bonner gegen Hansa effizient und nutzte seine beiden einzigen klaren Chancen eiskalt. Nach der Partie erhielt er ein Sonderlob von Trainer Janßen: „Er zählt zu den Spielern, die in der Vorbereitung einige Steine aus dem Weg räumen mussten. Er wird von der Mannschaft extrem unterstützt und extrem geschätzt.“ Und Janßen glaubt, dass der Stürmer noch nicht am Ende seiner Entwicklung ist: „Er ist auf dem Weg, er ist losgelaufen, doch noch lang nicht am Ziel.“
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Semih Güler, der Edeljoker von Viktoria Köln
Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um zwei nach vorne zu kommen – das scheint Semih Güler bei seinem neuen Verein bereits nach kurzer Zeit geglückt zu sein. Bei Viktoria Köln fühlt er sich pudelwohl und hat schon drei Mal getroffen – obwohl er immer nur eingewechselt wurde. Die drei Tore gelangen ihm in nur 89 Einsatzminuten.
Die abgelaufene Saison war für Güler eine zum Vergessen. Nach einer herausragenden Spielzeit 2022/23 beim Wuppertaler SV, mit 23 Toren und neun Vorlagen wurde er Torschützenkönig der Regionalliga West, wagte er im vergangenen Jahr den Schritt in die 2. Bundesliga zu Hansa Rostock.
Für die Kogge und 1860 München, für die er in der Rückrunde auflief, stand er gerade einmal 215 Minuten auf dem Platz und erzielte dabei einen Treffer. Mit Trainingsrückstand wechselte er im Sommer zur Viktoria, arbeitet noch immer daran, in seinen Spielrhythmus zu finden. Janßen attestiert ihm besonderen Fleiß und erkennt sein Durchhaltevermögen an: „Das ist ein langer, ekliger Weg.“ Zumindest ist er schon weit genug, um gegen seine beiden Ex-Klubs zu treffen.
Stellt Viktoria Kölns Trainer Olaf Janßen nun um?
Die Rechnung der Viktoria-Verantwortlichen, in Lobinger einen Stürmer, der Zweitligaerfahrung, aber eine dünne Torausbeute hat und in Güler einen Backup mit (kurzzeitig verloren gegangenem) Torriecher zu verpflichten, ging bis jetzt voll auf. Sogar so gut, dass Trainer Janßen darüber nachdenken kann, ob es fahrlässig ist, die Offensivpower beider Stürmer nicht vollumfänglich zu nutzen. Sollte Güler nach der Länderspielpause, wenn die Viktoria am 15. September (19.30 Uhr) zu Gast in Aachen ist, neben Lobinger auflaufen?
Kurzfristig stellt sich die Frage noch nicht. Janßen bezweifelt, dass es bei Güler „über 90 Minuten funktioniert“. Mit Blick in die Zukunft dürfen sich die Fürsprecher eines Sturmduos allerdings Hoffnung machen. Auf die Möglichkeit eines gemeinsamen Auftrittes von Lobinger und Güler in der Startelf angesprochen, sagt Janßen: „Davon gehe ich mehr als fest aus!“