Außerdem nannte Elon Musk den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen „Schlächter“. Die Äußerungen sorgen für scharfe Kritik.
Bereits Hitler sprach davon„Tatsächlich die Wahrheit“ – Elon Musk stützt antisemitische Verschwörungstheorie
Der Milliardär Elon Musk hat eine antisemitische Verschwörungstheorie gebilligt, die zuvor im sozialen Netzwerk X, das Musk gehört, veröffentlicht worden war. Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft wird dort vorgeworfen, „dialektischen Hass“ gegen Weiße zu schüren. „Du hast tatsächlich die Wahrheit gesagt“, schrieb Musk in seiner Antwort auf den Beitrag. Auch eine Äußerung über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sorgte international und in Kiew für Entsetzen.
Musk, der Vorstandsvorsitzende von Tesla Inc. und mit einem Nettovermögen von rund 225 Milliarden Dollar der reichste Mensch der Welt, wurde in der Vergangenheit bereits wiederholt dafür kritisiert, antisemitische Inhalte in seinem sozialen Netzwerk zu fördern.
Milliardär in der Kritik: Elon Musk „propagiert unverhohlenen Antisemitismus“
Bereits im Vorjahr hatte das „American Jewish Committee“, eine jüdische Interessenvertretung vergleichbar zum Zentralrat der Juden in Deutschland, Musk zu einer Entschuldigung aufgefordert. Zuvor hatte der Milliardär einen kontroversen Tweet gelöscht, in dem er den kanadischen Premierminister Justin Trudeau satirisch mit Adolf Hitler verglichen hatte.
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Zu Jahresbeginn machte Musk dann schließlich die „Anti-Defamation League“ für den Einbruch der Werbeeinnahmen auf X (vormals als Twitter bekannt), in den USA verantwortlich. Die Anzeigenverkäufe seien immer noch um 60 Prozent zurückgegangen, „hauptsächlich aufgrund des Drucks auf die Werbetreibenden“, den die ADL ausgeübt habe, sagte Musk dann im September. Die „Anti-Defamation League“ ist eine amerikanische Organisation mit Sitz in New York City, die gegen Diskriminierung und Diffamierung von Juden eintritt.
Elon Musk unterstellt jüdischen Gemeinschaften „anti-weißen Rassismus“ – so wie Hitler es einst tat
Zuvor hatte die Organisation berichtet, dass Meldungen von Belästigungen und extremistischen Inhalten nach der Übernahme des Unternehmens durch Musk in die Höhe geschnellt seien. Musk hatte damals entgegnet, er sei für „freie Meinungsäußerung, aber gegen Antisemitismus jeglicher Art“.
Am Mittwoch antwortet Musk einem X-Nutzer, der zuvor angemerkt hatte, dass es unfair sei, die Kritik an der ADL auf alle jüdischen Gemeinschaften auszudehnen. Musk erklärte: „Es ist richtig, dass dies nicht auf alle jüdischen Gemeinschaften zutrifft, aber es ist auch nicht nur auf die ADL beschränkt.“
Scharfe Kritik an Elon Musik nach Billigung von antisemitischer Verschwörungstheorie
In einem weiteren Beitrag warf Musk dann der „ADL und anderen Gruppen“ vor, „anti-weißen Rassismus oder anti-asiatischen Rassismus oder Rassismus jeglicher Art“ zu fördern: „Ich bin zutiefst beleidigt über die Botschaften der ADL“, schrieb der Milliardär.
Die Billigung der antisemitischen Verschwörungstheorie durch den einflussreichen Milliardär sorgte unterdessen für scharfe Kritik. Der Historiker Matthäus Wehowski wies auf X auf die Ähnlichkeit von Musks Worten mit denen Adolf Hitlers hin, der in seinem Buch „Mein Kampf“ bereits behauptet habe, Juden würden die „weiße Rasse“ zerstören wollen. Auch CNN-Journalist Jake Tapper meldete sich zu Wort und warf Musk vor, „unverhohlenen Antisemitismus zu propagieren“.
Zuvor hatte Musk am Mittwoch unterdessen bereits mit einer anderen Wortmeldung für Entsetzen gesorgt. In einem Audio-Beitrag auf X nannte Musk den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der Jude ist, einen „Schlächter“, der abseits der Realität lebe, das berichtete die „Kyiv Post“.
Musk lobte in der Aufnahme unterdessen den ukrainischen Armeechef Walerij Saluschnij für einen Gastbeitrag im „The Economist“, der insbesondere in russlandfreundlichen Kreisen als Appell zur Einstellung der Kämpfe missinterpretiert worden war. An der Echtheit der Aufnahme gibt es allerdings Zweifel, Musk hat sich bisher nicht dazu geäußert.
Elon Musk bezeichnet Wolodymyr Selenskyj als „Schlächter“
Tatsächlich hatte Saluschnij in seinem Text lediglich darauf hingewiesen, dass bei der aktuellen Unterstützung der Ukraine ein „Stellungskrieg“ ohne große Fortschritte auf beiden Seiten drohe. Dies könne jedoch durch entsprechende Waffenlieferungen an Kiew geändert werden, schrieb Saluschnij. Vor allem russische Medien versuchten sich in der Folge an der Darstellung, es herrsche Streit zwischen Selenskyj und Saluschnij.
Auch diese vermeintliche Äußerung stieß auf heftige Kritik. So kommentierte die Gruppe „Republicans against Trump“, die sich in der republikanischen Partei in den USA gebildet und gegen Donald Trump positioniert hat, die Worte Musks als „eines der verabscheuungswürdigsten Dinge, die wir je gehört haben“. Auch der ehemalige US-Präsident wurde jüngst mit Adolf Hitler verglichen.