Köln – Dieser Sommer ist für Läufer kein besonders ereignisreicher. In Folge der Corona-Pandemie wurden die meisten Lauf-Events abgesagt, der Kölner Marathon findet nur als virtuelles Gemeinschaftserlebnis statt, laufen muss jeder für sich allein. Eine Ausnahme gibt es: den zehnten Kölner Leselauf. Die Stadt hat das Hygienekonzept für die gemeinnützige Veranstaltung genehmigt. Der Lauf kann am Donnerstag, 17. September, rund um das Rhein-Energie-Stadion wie geplant stattfinden.
Spenden gehen an Leseclubs
„Wir haben sehr viel Arbeit und Energie in ein angepasstes Konzept gesteckt“, erzählt Mitorganisatorin Alina Pukall von der Agentur „Sportvorort“. „Der Leselauf ist für uns seit Jahren ein Herzensprojekt.“ Das veränderte Konzept sieht neben einer begrenzten Teilnehmerzahl vor, dass am Rand der Strecke kein Rahmenprogramm stattfinden wird. Auch eine Siegerehrung wird es nicht geben, die Preise werden per Post verschickt.
Trotzdem freut sich Oliver Gritz vom Verein „Run and Ride for Reading“, dass der Jubiläumslauf doch noch stattfinden kann. Schließlich gehen wie in den vergangenen Jahren sämtliche Einnahmen des Laufs an die Leseclubs in Schulen in Köln und der Umgebung. In den etwa 100 Schulbibliotheken, die der Verein unterhält, sollen Kinder und Jugendliche für die Welt der Bücher begeistert werden. Da die Lesekompetenz eine Grundvoraussetzung für die Teilnahme in unserer Gesellschaft ist, spendet auch „wir helfen“ seit vielen Jahren Geld an die Clubs.
Gritz bewirbt die etwa 15 Kilometer lange Fahrrad-Demo, die am Tag des Leselaufs um 17 Uhr durch Müngersdorf, Lövenich und Junkersdorf führen wird. „Auf dem Fahrrad lässt sich gut Abstand halten“, sagt der Organisator. „Wir freuen uns über jeden, der mitfährt.“ Mit der Mini-Demonstration wollen die Veranstalter auf die Schwächen unseres Bildungssystems aufmerksam machen – und für bessere Schulen protestieren.
Verschiedene Läufe
„Besonders in der Corona-Krise haben wir gemerkt, wie schlecht viele Schulen zum Beispiel mit schnellem Internet ausgerüstet sind“, sagt Gritz. Da müsse die Politik dringend reagieren. Circa 300 Teilnehmer können kostenlos mitradeln, Spenden sind erwünscht.
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Neben der Fahrrad-Aktion gibt es, wie gehabt, den Schülerlauf über zwei Kilometer und den normalen Lauf mit fünf oder zehn Kilometern. Neu ist der so genannte Power-Walk mit Höhner-Sänger Henning Krautmacher, der sich als Mitbegründer der Leseclubs seit Jahren bei der Veranstaltung engagiert. Angekündigt wird ein „strammer Fünf-Kilometer-Walk“ mit prominenter Begleitung.
Es gibt noch Startplätze für alle Läufe, Interessierte können sich bis Sonntag, 13. September, anmelden. Die Gebühr beträgt 19 Euro.