Köln – Wer reden will, setzt sich an die Theke. Das sei im Pavillon 50 genau wie in einer Kneipe, sagt Sozialarbeiter Philipp Pretz, der hinter besagter Theke steht und die hereinkommenden Jugendlichen mit der Ghetto-Faust begrüßt. Seit September 2021 hat der Stadtteil Kalk auf dem Gelände der GAG an der Kalker Hauptstraße einen neuen Jugendtreff, inklusive Außengelände mit Kletterstange und Trampolin hinter dem Haus.
Gegenüber der roten Thekenküche, an deren Finanzierung sich „wir helfen“ beteiligt hat, steht ein blau leuchtender Billardtisch, generell riecht und sieht alles noch ganz neu aus im Pavillon 50: der Kickertisch, die gepolsterten Stühle im Gamingraum, die Schlagzeuge und Gitarren im Musikzimmer. Die Graffitis an den Wänden stammen von Besuchern, die sich „die Räume in den letzten Monaten angeeignet haben“, sagt Pretz. Durchschnittlich 30 Besucherinnen und Besucher kommen täglich, um ihren Nachmittag und frühen Abend im Pavillon zu verbringen.
Mehr Jungen als Mädchen in der offenen Jugendarbeit
An einem ruhigen Dienstagabend im Mai sind fast nur Jungen dort. Das sei in der offenen Jugendarbeit normal, sagt Pretz. Weil viele Freizeitangebote in Jugendzentren eher männliche Besucher ansprechen und sie dann oft den Ton angeben, gibt es am Montag extra einen Öffnungstag nur für Mädchen.
wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird
Mit unserer Aktion „wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird“ bitten wir um Spenden für Projekte, die Kinder und Jugendliche wieder in eine Gemeinschaft aufnehmen, in der ihre Sorgen ernst genommen werden.
Bislang sind1.328.993,90 Euro (Stand: 27.09.2022) eingegangen.Die Spendenkonten lauten:„wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25
Der Verein für Jugendarbeit Pavillon ist seit 15 Jahren in Kalk aktiv, er betreibt einen weiteren Standort in der Manteuffelstraße und noch einen Jugendtreff in Merheim. Um die Räume auf dem GAG-Gelände an der Kalker Hauptstraße hat sich der Verein bei der Stadt beworben und durften den Zuschnitt der Räume mitbestimmen. „Generell könnte es viel mehr solcher Orte für Jugendliche in Kalk geben“, findet Pretz.
Die Meisten würden ihre Nachmittage in den Köln Arcaden verbringen, bestimmt mehrere hundert aus dem ganzen Kölner Osten seien dort täglich. Schließlich ist es immer warm und trocken, außerdem gibt es kostenloses Wlan. An anderen öffentlichen Plätzen in Köln würden Gruppen Jugendlicher verdrängt, sagt der Sozialarbeiter. Deshalb braucht es Orte wie den Pavillon, wo sie sich treffen können, ohne dass sie jemanden stören oder etwas kaufen müssen. Wo sie sich zum Reden an die Theke setzen können