Köln – Gute Nachricht für den Autostandort Köln. Der französische Autobauer Renault verlegt seinen deutschen Hauptsitz von Brühl nach Köln. Seit 1963 war das Unternehmen im Rhein-Erft-Kreis zu Hause.
Nun zieht die Renault Deutschland AG mit rund 300 Mitarbeitern nach Köln-Mülheim und wird Großmieter im Lofthaus, einem der neuen Gebäude auf dem Areal des I/D Cologne an der Schanzenstraße. Insgesamt 4.500 Quadratmeter oder 5,5 von sieben Vollgeschossen wird der Autobauer anmieten – inklusive Dachterrassen, Innenhof und Showroom im Erdgeschoss. „Wir sind sehr glücklich, eine zukunftsweisende Immobilie in einem äußerst spannenden und urbanen Umfeld in Köln gefunden zu haben“, so Markus Siebrecht, Vorstandschef der Renault Deutschland AG.
Mit dem neuen Gebäude gebe es eine moderne Art des Arbeitens. „Wir wollen damit auch als Arbeitgeber attraktiv bleiben“, sagte Siebrecht. Man habe sich in Köln gleich sehr willkommen gefühlt. Über zehn Jahre wurde der Mietvertrag abgeschlossen. Voraussichtlich Ende 2022 oder Anfang 2023 will Renault in die neuen Räume ziehen.
Köln schlägt Berlin im Standortwettbewerb
Köln konnte sich dabei mit dem neuen Lofthaus im Rahmen eines nationalen Wettbewerbs gegen Standorte in Berlin und Brandenburg durchsetzen. Unterstützt bei der Ansiedlung wurde Renault unter anderem von der Köln-Business Wirtschaftsförderung.
„Dies ist ein großartiges Signal für Köln. Unsere Wirtschaftsmetropole unterstreicht einmal mehr ihre herausragende Rolle für hochwertige und zukunftsweisende Mobilitätslösungen“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Man sei sehr stolz, dass die internationale Strahlkraft des Automobilstandorts, wo schon der Otto-Motor erfunden wurde, kontinuierlich zunehme. Neben Renault haben unter anderem auch die Fordwerke, Toyota sowie der Motorenbauer Deutz ihre Firmenzentralen in Köln.
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Entwickelt und vermietet wird das Lofthaus wie auch das gesamte Quartier von den Kölner Immobilienunternehmen Art-Invest zusammen mit OSMAB. Als Pionier und Marktführer auf dem Gebiet der Elektromobilität passe Renault hervorragend zur Vision von einem innovativen, zukunftsorientierten und nachhaltigen Gewerbequartier, sagte Arne Hilbert, Geschäftsführer bei Art-Invest. Ob die Immobilienunternehmen das Gebäude langfristig behalten oder verkaufen werden, sei noch derzeit noch unklar, so Hilbert.
IHK wickelt Kauf des Lofthauses ab
Bereits 2019 hatte die Industrie- und Handelskammer Köln (IHK) das Lofthaus für 33 Millionen Euro gekauft. Erwerbsnebenkosten, Risikozuschlag und Ausstattung führten zu einem Gesamtpreis von rund 39 Millionen Euro. Im März diesen Jahres sollten die Kammermitarbeiter eigentlich die neuen Räume in Mülheim beziehen.
Der Prozess wurde später unter der neuen Kammerführung mit Präsidentin Nicole Grünewald allerdings wieder komplett aufgerollt. Die Kammer präferiert seither weiterhin einen Sitz in Kölner Innenstadt. Der Kauf des Lofthauses wurde mit Art-Invest und OSMAB rückabgewickelt, wofür die IHK mehr als zwei Millionen Euro zahlen musste.