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Bayer-04-SponsorDas steckt hinter der Kryptowährung

Lesezeit 3 Minuten

Floki-Logo auf dem Trikotärmel

Köln – Die Verwunderung war groß, als Bayer Leverkusen Anfang Dezember verkündete, dass ab sofort das Logo eines neuen Kunden die Trikotärmel der Fußballmannschaft zieren wird: Statt der Fan-Plattform Iqoniq ist seitdem Floki Inu der neue Premium-Partner der Werkself. In der Bayarena, auf Interviewtafeln und auf dem Trainingsgelände sehen Beobachter nun den Hund mit dem Wikinger-Helm. Geläufig war der neue Sponsor zunächst aber nur wenigen.

Floki Inu ist eine Kryptowährung. Das digitale Geld soll besonders sicher sein, da die Transaktionen auf mehreren tausend Servern gleichzeitig gespeichert und von anderen Kryptowährungsbesitzern überprüft werden können. Eine Manipulation von Transaktionen sei dadurch kaum möglich. Die Technologie dahinter nennt sich Blockchain und ist hochkomplex. Dass kein Finanzinstitut beteiligt ist und Nutzer völlig anonym bleiben können, sichert den Datenschutz ab, allerdings stehen die digitalen Währungen dadurch auch im Verdacht, zu kriminellen Zwecken genutzt zu werden.

Ist Floki der nächste Bitcoin?

Das Interesse an den Kryptowährungen ist immens, mittlerweile gibt es über 10.000 von ihnen. Die bekannteste dürfte der Bitcoin sein, der 2009 als erste digitale Währung mit einem Wert von nur wenigen Cent aufgelegt wurde. Im Jahre 2017 raste Bitcoin auf fast 20.000 Dollar – seitdem hat er massive Kursschwankungen von unter 5000 bis fast 70.000 Dollar durchgemacht. Trotz der dadurch hohen Gefahr eines Totalverlusts treibt die Goldgräberstimmung viele Menschen an, den „nächsten“ Bitcoin finden zu wollen.

Alles zum Thema Elon Musk

Floki richtet sich an genau diese Anleger. Als sogenannter Meme-Coin versucht Floki sie mit Referenzen zu Serien, Filmen oder berühmten Persönlichkeiten zu locken. In diesem Fall handelt es sich um eine Anspielung auf den Hund von Tesla-Gründer Elon Musk, einen Shiba Inu. Im Netz ist in den vergangenen Jahren ein regelrechter Hype um die Rasse ausgebrochen, unzählige Satiren drehen sich um Shiba Inus – und eben auch Kryptowährungen, darunter Dogecoin, Dogebonk, Shiba Inu, Baby Doge und eben auch Floki.

Kritik aus Großbritannien und den Niederlanden

„Floki hat das Ziel, die bekannteste und meistgenutzte Kryptowährung der Welt zu werden“, liest man auf der Webseite. Doch mit einem Allzeithoch im November von 0,00029 Euro und einem aktuellen Kurs von 0,000025 Euro rangiert Floki derzeit auf Platz 2894 der erfolgreichsten Kryptowährungen, wie die Branchenplattform „Coin Market Cap“ festhält.

Dabei versuchen die Initiatoren hinter Floki einiges, um die Währung bekannt zu machen. Mit jeder Transaktion wird eine Gebühr von drei Prozent berechnet. Die wird unter den Besitzern, den Gründern und einer Kasse für Marketingausgaben aufgeteilt. Daraus gespeist wird auch das Sponsoring von Fußballmannschaften, neben Bayer unter anderem auch SSC Napoli oder FC Twente.

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In den Niederlanden sorgte das Sponsoring für erhebliche Kritik: Floki würde unrealistische Werbeversprechen beim Investitionserfolg machen. Ein Werbeverbot erteilte der niederländische Werbekodex-Ausschuss jedoch nicht. Ihm zufolge wären die Verbraucher klug genug, den Erfolg selbst einschätzen zu können. Anders in Großbritannien: Dort hat die britische Werbeaufsichtsbehörde eine Kampagne von Floki verboten, unter anderem weil sie die Unkenntnis der Verbraucher zu komplexen Finanzprodukten ausnutze. Auffällig ist zudem, dass die offizielle Webseite von Floki kein Impressum hat.

Bayer 04 jedenfalls hat nach rechtlicher Prüfung einen Werbevertrag abgeschlossen, der Werbung für das Dienstleistungsangebot Floki zum Gegenstand hat, erklärt ein Sprecher des Vereins gegenüber dieser Zeitung. „Es gibt keine Bedenken oder Hinweise der zuständigen Behörden gegen die Legalität dieses Angebots in Deutschland.“ Weitere Vertragsdetails, zum Beispiel, ob der Vertrag zwischen dem Verein und Floki als Premium-Partner über die aktuelle Saison hinaus verlängert wird, ließ der Bundesligist offen.