Boeing 747 und Airbus A 380 sind die größten Flieger der Welt. Doch ihre Ära ist zu Ende. Zwei davon tragen die Namen „Köln“ und „Düsseldorf“
Boeing 747 und Airbus A 380Abschied von den Riesen-Jets
Die Boeing 747 galt als Königin der Lüfte. Sie war lange Zeit das größte Passagierflugzeug der Welt und mit ihrem markanten Buckel unverkennbar. Doch nach mehr als 50 Jahren mustert der US-Hersteller den legendären Jumbo-Jet endgültig aus. Die letzte neugebaute 747 wurde bei einer Abschiedszeremonie im Boeing-Werk in Everett bei Seattle an die Fluggesellschaft Atlas Air übergeben.
Insgesamt baute Boeing in rund 55 Jahren 1574 Jumbo-Jets vom Typ 747 für mehr als 100 Fluggesellschaften. Eine der wichtigsten davon war die Deutsche Lufthansa, deren Vorstandschef Carsten Spohr eine Rede bei der Abschiedsfeier hielt. Als Auslaufmodell galt die 747 aber schon lange, zuletzt wurde sie nur noch als Frachtversion gebaut. Um eine solche handelt es sich auch beim letzten Exemplar, das kürzlich an Atlas Air übergeben wurde.
Mit der jüngsten Passagiervariante 747-8, die über ein längeres Oberdeck, neue Tragflächen sowie sparsamere Triebwerke verfügt und Platz für mehr als 600 Menschen bietet, konnte Boeing nur noch bei wenigen Airlines punkten. Inzwischen setzen die meisten Fluggesellschaften auf der Langstrecke auf nicht ganz so große und nur zweistrahlige Modelle wie die Boeing-Typen 787 „Dreamliner“ und 777 sowie den Airbus A350.
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Boeing 747-8 wird „Köln“ genannt.
Einer der Mega-Jets 747 der Lufthansa trägt trotz des Auslaufens bei Boeing weiter den Namen der Stadt Köln. Taufnamen bei Flugzeugen sind bei der Lufthansa – die zumindest bislang noch ihren offiziellen Sitz in Köln hat – eine lange Tradition. Spötter bezeichnen es schlicht als Marketing-Masche. Grundsätzlich gilt: Je größer die namensgebende Stadt, desto größer das Flugzeug. Die „Bergisch Gladbach“ ist ein Airbus A 340, die „Dormagen“ ein A 320.
Die „Köln“ ist genauer gesagt eine Boeing 747-8, die letzte und größte Passagierversion, die je ausgeliefert wurde. Laut dem Internetportal Flightradar war sie am Freitagabend auf dem Weg von Frankfurt nach Tokio. Zuvor war sie in Sao Paulo und Mexiko gewesen. Bald hat die „Köln“ achten Geburtstag. Am 5. März 2015 hob die Maschine mit der Kennung D-ABYU erstmals im amerikanischen Everett ab. Am 30. April wurde sie dort von der Lufthansa übernommen und zu ihrem Heimatflughafen nach Frankfurt gebracht.
Die „Köln“ war die letzte Boeing 747, die von der Lufthansa gekauft wurde. 276 Gäste haben in der Economy-Class Platz, 80 in der Business-Class und gerade mal acht in der First-Class. In der Corona-Pandemie stand die „Köln“ lange Zeit pausierend auf dem Boden, unter anderem auf der Landebahn Nord-West in Frankfurt. Auch die Nachbarstadt Düsseldorf hat einen nach ihr benannten Jet.
Airbus A 380 „Düsseldorf“ hatte schon länger keine Zukunft
Die „Düsseldorf“ ist ein Airbus A 380, das heute noch größte Passagierflugzeug der Welt. Anfang 2019 beschloss die Airbus-Führung, die Produktion des Riesen-Jets mangels Nachfrage im Jahr 2021 auslaufen zu lassen – nur rund 14 Jahre nach seinem ersten Linienflug.
Das Schicksal der „Düsseldorf“ schien bereits besiegelt. In der Pandemie verkündete die Lufthansa das Aus für den A 380. Alle Flugzeuge wurden bis September 2021 zum spanischen Flughafen Teruel gebracht und dort eingemottet. Sensible Geräte wurden ausgebaut, Fenster und Öffnungen am Rumpf abgeklebt. Lufthansa-Chef Spohr sagte, der A 380 habe keine Zukunft und „kommt bei Lufthansa nicht wieder“.
Dann die überraschende Wendung: Im Juni 2023 verkündete die Lufthansa, dass der eigentlich ausgemusterte Riesenflieger 2023 wieder in Dienst genommen wird. Von den ursprünglich 14 A 380 wurden sechs an Airbus verkauft, vier sollen im Sommer wieder starten – und die „Düsseldorf“ ist offenbar unter ihnen. Am 2. Dezember vergangenen Jahres flog sie mit ausgefahrenen Rädern von Teruel nach Frankfurt und später ins philippinische Manila, um wieder für den Linienbetrieb fit gemacht zu werden.