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Neue StudieLuftfracht ist Jobmotor für den Flughafen Köln/Bonn

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Ein Frachtflugzeug wird beladen.

Köln – Über die Flughäfen in Köln/Bonn und Düsseldorf wurden im Jahr 2019 etwa 900.000 Tonnen Luftfracht im Wert von rund 22 Milliarden Euro verschickt und empfangen. Der Großteil davon, etwa 814.000 Tonnen, wurde in Köln/Bonn abgewickelt, heißt es in einer Studie zur „Bedeutung der Luftfracht für das Rheinland“. Mit seinen globalen Verbindungen sei „der Expressfracht-Standort Köln/Bonn das Tor zum Welthandel und sichert die Anbindung der exportorientierten Unternehmen in NRW an die internationalen Logistikketten“, sagte Johan Vanneste, Vorsitzender der Flughafen Köln/Bonn GmbH, am Freitag bei der Vorstellung der Untersuchung.

Etwa 7.000 Menschen in NRW seien „direkt in der Luftfracht beschäftigt“, ergänzte Markus Walke, der Vorsitzende des Vereins „Logistikregion Rheinland“, der die Studie in Auftrag gegeben hat. Kleidung und Lebensmittel etwa würden aus der ganzen Welt importiert. 2019 seien beispielsweise über 530 Tonnen Tropenfrüchte wie Mangos, Ananas oder Avocados per Flugzeug ins Rheinland gekommen.

113 Tonnen mit Gipsabdrücken von Zähnen transportiert

„Auch die Medizin, etwa die Verteilung von Impfstoffen, wäre ohne Luftfracht undenkbar“, so Walke. In der Studie gibt es dafür zahlreiche Beispiele. So wurden demnach 2019 beispielsweise 113 Tonnen mit Gipsabdrucke von Zähnen aus dem Rheinland nach Asien geflogen, 58 Tonnen mit Zahnersatz kamen aus den dortigen Laboren zurück. Und es wurden 920 Tonnen Pharmaprodukte wie Enzyme oder Medizintechnik verschickt, 948 Tonnen Arzneimittel kamen zurück.

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Der Flughafen Köln/Bonn ist ein wichtiges europäisches Drehkreuz für die Lieferdienste UPS, Fedex und DHL. Etwa 45 Prozent der Beschäftigung am Airport sei deshalb „direkt auf den Jobmotor Luftfracht zurückzuführen“, heißt es in der Studie. „Uns als Logistikregion ist es daher wichtig, dass die Flughäfen weiterhin eine Entwicklungsperspektive sowie Planungssicherheit für ihre Kapazität und ihre Betriebszeiten haben, um neue Airlines und neue Ziele auch für die Luftfracht zu erschließen“, sagte Walke.

Lärmgeplagte Anwohner

Eine Forderung, die die lärmgeplagten Anwohner in Köln sicher nicht erfreuen wird. Wie berichtet, setzten UPS, Fedex und DHL auch heute noch die sehr laute Maschine McDonnell Douglas MD-11 ein, die andere Unternehmen längst ausgemustert haben. Im Jahr 2020 seien etwa 1000 Flugbewegungen mit der MD-11 gezählt worden, sagte eine Sprecherin des Flughafens. Aufgrund der Entgeltordnung sei es für die Cargo-Airlines aber wirtschaftlich attraktiver, leisere und kerosinsparende Maschinen einzusetzen. „Allein von 2018 bis 2020 sind die MD-11-Flugbewegungen um fast 60 Prozent zurückgegangen", so die Sprecherin zum „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Anwohner Wolfgang Hoffmann, stellvertretender Vorsitzender der Lärmschutzgemeinschaft Köln/Bonn, ist das immer noch deutlich zu viel. „Fast 15 Prozent der Überschreitungen der Lärmobergrenze" entfielen auf dieses Flugzeugmodell.