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Flughafen Köln/BonnZahl der Flüge erst 2025 wieder auf Vorkrisen-Niveau

Lesezeit 3 Minuten
Jumbo

Boeing 747 über Köln. Lufthansa will ausnahmsweise auch auf Kurzstrecken mit dem Jumbo fliegen.

Köln/Bonn – Beim Flughafen Köln/Bonn ist man zwar optimistisch, was die Sommerferien anbetrifft. Doch die Folgen der Corona-Pandemie mit Lockdowns in fast allen Ländern und zahlreichen Reiseverboten wird den Airport noch über lange Jahre belasten.

„Unsere Einschätzung ist noch pessimistisch. Ich denke, dass wir erst im Jahr 2025 oder gar 2026 auf dem Vorkrisen-Niveau sein werden“, sagte Kölns Flughafen-Chef Johan Vanneste in einer Pressekonferenz mit Eurowings-Chef Jens Bischof und DER-Touristik-Chef Ingo Burmester. Vor allem der innerdeutsche geschäftliche Flugverkehr finde nicht nennenswert statt. Auf der für Köln/Bonn wichtigen Route in die Bundeshauptstadt Berlin seien bereits viele Passagiere auf die Bahn umgestiegen. Wirtschaftlich aber wird es schneller besser.

„Wir rechnen damit, 2023 wieder schwarze Zahlen zu schreiben“, sagte Vanneste. Der Flughafen profitiere zwar davon, dass er mit Fracht Erlöse hat, die nicht von den Reiseverboten betroffen sind. Umsatzseitig hat das aber einen Haken. „Pakete trinken keinen Kaffee am Airport“, sagte der Flughafen-Chef und spielte darauf an, dass die sonst erheblichen Erlöse aus dem Gastro- und Shopgeschäft des Flughafens weiter fehlten.

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8500 statt 40.000 Passagieren in Köln/Bonn

Am vergangenen Samstag zählte man in Köln 8500 Passagiere. Im Juni soll es auf 10.000, Ende des Monats sogar auf 15.000 Passagiere pro Tag ansteigen. Allerdings war vor der Corona-Pandemie ein Wert von 40.000 Fluggästen pro Tag normal. Nach und nach würden laut Vanneste die Geschäfte im Flughafen nun wieder öffnen. Der im April neu eröffnete Duty-Free-Shop laufe sehr gut an.

Eine Neuerung soll es bald beim Aufgeben von Gepäck geben. So plane man eine automatische Aufgabe des Gepäcks, fast ohne Menschen. Die Reisenden würden die Papierschleifen selbst an den Koffer heften und diesen automatisiert aufgeben, sagte Vanneste.

Senioren im Genuss der Reisefreiheit

Die Impfpriorisierung in Deutschland hat dazu geführt, dass die Zusammensetzung der Reisenden im Moment vollkommen anders ist als vor der Pandemie. Dadurch, dass ältere Mitbürger zuerst geimpft wurden, sind diese auch die ersten, die in den Genuss der neuen Reisefreiheit kommen. „Der Anteil der Passagiere, die älter als 55 Jahre ist, stieg signifikant auf 25 bis 40 Prozent“, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof auf Nachfrage.

Das habe im Frühsommer 2021 auch das Bild an den Warmwasserzielen verändert. Klischeehafte Ballermann-Reisende in El Arenal gebe es derzeit nicht, die Touristen fragten dagegen Angebote nach wie Sport, Berge oder Golf-Möglichkeiten. „El Arenal ist derzeit so geordnet wie nie“, sagte Bischof, der nach eigenen Angaben Mallorca grade erst besucht hat.

Um die eigenen Mitarbeiter und damit auch die Passagiere besser gegen Corona zu schützen, versucht Eurowings derzeit, seine Beschäftigten impfen zu lassen. „Am Standort Köln haben alle Eurowings-Mitarbeiter ein Impf-Angebot erhalten. In Kürze werden hier alle, die geimpft werden möchten, einen Termin wahrnehmen können – das läuft über die Verimpfung von Restkapazitäten“, sagte ein Sprecher der Lufthansa-Tochter.

Lufthansa will Kurzstrecken mit dem Jumbo fliegen

Der Mutterkonzern meldete unterdessen hoffnungsvolle Zahlen. Die Lufthansa will angesichts steigender Nachfrage in den kommenden Wochen bis zu 50 zusätzliche Flugzeuge reaktivieren. „Seit acht Wochen wachsen die Buchungszahlen stabil, in der vergangenen Woche mit einem deutlichen Sprung nach oben. Das waren die stärksten sieben Tage seit April 2020“, sagte Vorstandsmitglied Harry Hohmeister den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Für Flüge im Juli und August ist die Nachfrage zehn- bis elfmal so hoch wie noch vor vier Wochen.“

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Die Infektionszahlen sinken seit geraumer Zeit, die Buchungen ziehen an. „Wir sind sehr flexibel in unserer Planung und können schnell ausreichend Sitzplätze anbieten“, sagte Hohmeister. Ausnahmsweise könne Lufthansa auch „mit einem Jumbo auf einer stark nachgefragten Strecke mit 370 Passagieren statt mit einer Kurzstreckenmaschine mit 180 Gästen“ fliegen. (mit dpa)