Köln – Am Dienstagmorgen zwischen 8:34 Uhr und 10:06 Uhr waren zahlreiche Webseiten und etliche Online-Videospiele nicht erreichbar. Wer Nachrichten-Webseiten; Online-Shops, die auf dem Dienst Shopify basieren, die Messenger Discord oder Skype aufrufen oder das Online-Game „League of Legends“ spielen wollte, erhielt entweder keine Rückmeldung oder die Fehlermeldung „Http 500 Internal Server Error“.
Grund dafür war eine Störung bei Cloudflare. Der Dienstleister bietet verschiedene Systeme für Webseitenbetreiber an, die deren Webseiten durch Zwischenspeicherung auf eigenen Servern nicht nur schneller, sondern auch sicherer machen sollen. Beispielsweise sollen so Cyberangriffe verhindert werden können. Doch ausgerechnet darüber gab es an diesem Morgen Spekulationen, zumal das Unternehmen zunächst keinen Grund für den Ausfall genannt hat.
Keine „böswillige Aktivität“
Erst später am Tag teilte Cloudflare mit, dass fast alle Server wieder richtig funktionierten. „Dies war unser Fehler und nicht das Ergebnis eines Angriffs oder einer böswilligen Aktivität“, beschwichtigte das Unternehmen.
Cloudflare ist ein Schwergewicht im Internet, laut verschiedenen Datenportalen ist es der mit mehreren Millionen Kunden mit Abstand meistgenutzte Dienstleister von den „Reverse Proxy“ genannten Sicherheitslösungen. Rund 35 Millionen Anfragen erreichen die Webseiten allein pro Sekunde.
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Um die Datenmengen verarbeiten zu können, werden in mehr als 100 Ländern 270 Rechenzentren von Cloudflare betrieben. 19 Standorte davon, unter anderem der in Frankfurt, waren heute von der Störung betroffen. „Leider wickeln diese 19 Standorte einen erheblichen Teil unseres weltweiten Datenverkehrs ab“, teilte das Unternehmen mit. Ausgerechnet bei der Änderung einer Konfiguration dieser 19 Server, die aktuell auf eine widerstandsfähigere Serverarchitektur umgestellt werden, sei der Ausfall verursacht worden.
Erst vergangene Woche kam es in Indien, Indonesien und Osteuropa zu einem ähnlichen Ausfall bei Cloudflare, allerdings hat der nur wenige Minuten gedauert. Im August und Juli 2020 gab es ebenfalls solche Vorfälle.
