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Kleine Umsätze, leichtsinnige KundenSo lief die Wiedereröffnung der Kölner Geschäfte

Lesezeit 3 Minuten
20200420einkaufen28

"Bitte 1,5 m Abstand halten" steht auf dem Schild in der Kölner Innenstadt.

  1. Seit Montag dürfen in NRW wieder viele Geschäfte öffnen.
  2. Der Handel beklagt, dass sich in Köln nicht alle Kunden an die neuen Regeln halten. In Bonn macht die enge Fußgängerzone Probleme.
  3. Aber: Die ersten Umsätze machen Hoffnung.

Köln – Die Kölner Händler sind nach Angaben des Handelsverbands überwiegend zufrieden mit dem Anlaufen der Geschäfte nach der Wiedereröffnung vieler Läden am Montag.

„Auch wenn sie nur kleine Umsätze machen, die nicht an die Zeit vor der Krise heranreichen – sie sind froh, wieder verkaufen und arbeiten zu können“, sagt Jörg Hamel, Geschäftsführer des Regionalverbandes Aachen-Düren-Köln. Das sei besonders wichtig, weil es im Einzelhandel viele geringfügig Beschäftigte gebe, die kein Kurzarbeitergeld bekommen. Die Kauflust sei zurzeit aber noch gedämpft, der Zulauf je nach Branche unterschiedlich. In der Stadt seien zurzeit außerdem auch viele Menschen unterwegs, die nicht unbedingt einkaufen, sondern nur durch die nun wieder belebten Straßen spazieren.

Seit Montag dürfen in NRW Geschäfte mit einer Fläche von maximal 800 Quadratmetern öffnen, dazu Buchläden, Auto- und Fahrradhäuser, Möbelhäuser und Babyfachmärkte unabhängig von ihrer Größe. Ab kommender Woche dürfen dann auch die übrigen Geschäfte mit größerer Fläche öffnen, wenn sie ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter reduzieren.

Viele Kölner Geschäfte noch zu

Von 400 NRW-Einzelhändlern, die das Kölner Handelsforschungsinstitut EHI in einer Stichprobe in drei NRW-Städten erfasst hat, hatten am Mittwoch knapp 76 Prozent wiedergeöffnet. Auf der Schildergasse und der Hohe Straße in Köln waren es jedoch nur 53 Prozent – was vor allem daran liegt, dass es hier besonders viele Geschäfte mit einer Fläche von mehr als 800 Quadratmetern gibt. In Neuss und Bielefeld – den anderen beiden Städten, in denen Stichproben gezogen wurden – hatten deutlich mehr Geschäfte geöffnet.

Hamel betont, die geöffneten Unternehmen hätten sich gut auf die neuen Hygiene- und Abstandsregelungen eingestellt. Für sie sei ein Funktionieren der Maßnahmen essenziell, da sonst erneute Ladenschließungen drohen könnten. Vereinzelt würden allerdings die Kunden nicht mitspielen. Auch Hans-Günter Grawe, Handelskümmerer der Stadt Köln, berichtet von „Leichtsinn“ auf den Straßen. Genau wie Hamel begrüßt er die Einführung der Maskenpflicht in Geschäften auch in NRW, weil sie Klarheit bringe.

Zusammenspiel Handel und Gastronomie

Grawe, der sich bei seiner Arbeit vor allem auf den Einzelhandel in den Veedeln konzentriert, sagt, in der aktuellen Situation zeige sich auch, wie wichtig in den Veedeln das Zusammenspiel von Handel und Gastronomie sei. Das öffentliche Leben dort sei noch immer stark eingeschränkt.

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Mit Blick auf die anderen NRW-Städte ist bislang noch kein einheitliches Fazit möglich. Die Passantenfrequenzen seien sehr unterschiedlich gewesen, sagt eine Sprecherin des Handelsverbands NRW. Während in einigen Städten vergleichsweise viel los war, blieb es in anderen ruhig. „Der befürchtete Ansturm ist aber ausgeblieben.“

In Bonn und Krefeld, wo die Fußgängerzonen stellenweise sehr eng sind, hätten mitunter die Mindestabstände im Freien nicht mehr eingehalten werden können.