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20 000 Sendungen pro StundeDHL nimmt neues Drehkreuz in Köln in Betrieb

Lesezeit 3 Minuten

Eine Boeing 777 und Container von DHL stehen am neuen Express-Drehkreuz

Köln – Die Deutsche Post DHL stärkt ihr Expressgeschäft in der Region: Am Flughafen Köln/Bonn hat am Dienstag ein neues Logistikzentrum seinen Betrieb aufgenommen. Auf insgesamt 15 000 Quadratmetern Fläche können künftig bis zu 20 000 Sendungen pro Stunde abgefertigt werden – das entspricht einer Vervierfachung der Kapazitäten, die am bisherigen Standort abgewickelt werden konnten.

Insgesamt hat das Unternehmen 123 Millionen Euro investiert. Das sei „ein klares Bekenntnis zum Standort und sichert die Zukunft vieler Arbeitsplätze“, sagte Detlef Schmitz, Leiter des Hubs. „Hierdurch wächst auch die Bedeutung des Luftfrachtdrehkreuzes im internationalen DHL-Netzwerk.“

Mehr Sendungen, mehr Mitarbeiter

Das Hub am Flughafen ist eines von 23 Logistikzentren, die DHL weltweit betreibt. Zurzeit arbeiten hier 340 Mitarbeiter, ihre Anzahl hat sich in den vergangenen drei Jahren verdreifacht. Die Sendungsmenge ist allein 2019 um 30 Prozent gestiegen. Schmitz rechnet für die kommende Zeit mit einem Wachstum von fünf Prozent im Jahr.

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Der Neubau am Flughafen Köln/Bonn hat rund zwei Jahre gedauert – und er soll vor allem bei seiner technischen Ausstattung und Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen. Die Klimaversorgung des Hubs funktioniert von nun an komplett CO2 -frei. In Kooperation mit dem Flughafen nutzt das Unternehmen nun einen Energiespeicher, der die Räume im Sommer kühlt und im Winter heizt.

Ergänzt wird er durch eine Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage. „Wir haben hier sehr gute Bedingungen geschaffen“, sagt Schmitz. Der alte Standort sei schwer zu modernisieren gewesen – beim Neubau hätten sich viele neue Möglichkeiten ergeben. Auch im Kleinen würden Nachhaltigkeitsziele verfolgt: Sei es bei Licht- und Wassersensorik, bei der Abschaffung von Plastikbechern oder der Umstellung auf hydraulisch verstellbare Schreibtische. „Das lässt sich aber nur schwer quantifizieren“, so der Manager.

3D-Scanner für die Fracht

Zum Einsatz kommen am neuen Kölner Logistikzentrum außerdem neue, modernere Geräte, die die Abwicklung der Fracht erleichtern: Zum Beispiel ein neuer 3D-Scanner, der in Deutschland in dieser Form einzigartig ist.

Eine weitere Neuerung: Am Flughafen Köln/Bonn fliegt DHL Express nun auch mit der Boeing 777. Das Unternehmen hat insgesamt 14 Maschinen des Flugzeugtyps bestellt, der mit bis zu 85 Tonnen deutlich mehr fasst als zum Beispiel eine 757 (45 Tonnen) – und auch leiser fliegt. „Das Triebwerk ist eines der modernsten am Markt“, sagt Stefan Sabith, der als Pilot für Aerologic, Joint Venture von DHL und Lufthansa Cargo, arbeitet. „Es ist sehr effizient.“ Zurzeit fliegt die Boeing 777 viermal die Woche von Hongkong nach Köln. Sie stößt im Schnitt fast 20 Prozent weniger CO2 aus als andere Maschinen. „Wir achten im Netzwerk darauf, dass unsere Flotte dem neusten Standard entspricht“, sagt Schmitz. „Gerade in Bezug auf Umweltfreundlichkeit und Lärmschutz.“

Neue Flotte fürs Klima

Die Post hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 alle logistikbezogenen Emissionen auf null zu reduzieren. Die Umstellung der Flug- und Fahrzeugflotte und die Modernisierung der Hubs sollen dabei eine wichtige Rolle spielen. „In den vergangenen zwölf Jahren haben wir unseren CO2 -Ausstoß um 33 Prozent reduziert“, sagte John Pearson, Vorstand von DHL Express, bei der Vorstellung seiner Strategie 2025. „Jedes Investment, das wir tätigen, enthält einen Nachhaltigkeitsaspekt“. Was das 2050-Ziel angehe, befinde man sich auf einem guten Weg.

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Das Express-Geschäft ist für den Bonner Konzern Deutsche Post DHL insgesamt sehr profitabel. In den kommenden Jahren will sie jährlich rund eine Milliarde Euro investieren. Das Unternehmen erwartet im internationalen Handel in den kommenden Jahren weiteres Wachstum.