Durch das Werk in Köln-Niehl fährt Ford jetzt mit selbstfahrenden Elektroautos – und verfolgt damit ein klares Ziel.
Fahrer nur zur Sicherheit dabeiIm Kölner Ford-Werk fahren die ersten Elektro-Autos autonom
Im Werk in Köln-Niehl testet Ford aktuell automatisierte Fahrten von Elektrofahrzeugen innerhalb der Produktionslinie und im Fahrzeugwerk. Die Tests werden im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit rund zwei Millionen Euro geförderten Projekts „E-Self“ durchgeführt.
In Kölner Werk: Ford will Fahr- und Ladeprozess von Elektrofahrzeugen automatisieren
Ziel ist es, den Fahr- und Ladeprozess zu automatisieren, um ein eigenständiges Laden im Werk zu ermöglichen. Derzeit müssen fertige Fahrzeuge manuell zu verschiedenen Stationen im Werk bewegt werden. Die Wartezeit auf einen Fahrer, der das Auto von einem zum anderen Ort lenken kann, oder Handgriffe, um die Fahrzeugbatterie wieder aufzuladen, sollen eingespart werden.
Autonomes Fahren mithilfe von Künstlicher Intelligenz
In einem begrenzten Bereich des Werks soll das autonome Fahren mithilfe einer auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierten Software und zahlreichen Kameras getestet werden. Vereinfacht erklärt, erfassen die Kameras Bilder des Testgeländes und senden diese an das Testauto. Anschließend setzt die KI ein und fährt das Elektrofahrzeug autonom von A nach B – der Fahrersitz bleibt aber nicht leer.
Alles zum Thema Ford
- Nach der Flutkatastrophe Wasserwacht des Rhein-Sieg-Kreises ist fit für extremes Gelände
- Industrie-Umfrage Jedes zweite NRW-Unternehmen rechnet mit Stellenabbau
- Elon Musks Plattform X Boykott oder Bleiben? Wie Kölner Vereine und Behörden den Internetdienst nutzen
- Fragen an Reiner Dworschak „Bezahlbare Wohnungen statt Konzernprofite!“
- Köln ohne Internet „Da habe ich Bauchschmerzen“ – Ausfall bei Netcologne wirft Fragen auf
- Ford-Chef kritisiert Trump Zölle sind „Goldgrube für unsere Wettbewerber“
- Lange Sperrung Drei Autos kollidieren auf der Autobahn 3 bei Lohmar

Bei genauem Betrachten erkennt man, dass der Fahrer die Hände nicht am Lenkrad hat – das Fahrzeug fährt autonom. Im Hintergrund sind die Signal gebenden Kameras zu sehen.
Copyright: Uwe Weiser
Denn aus Sicherheitsgründen wird bei den Testfahrten noch ein Fahrer eingesetzt, der im Notfall eingreifen kann – bei der Demonstration im Niehler Ford-Werk ist ein Eingreifen nicht nötig: Sobald ein Gegenstand vor dem Auto platziert wird oder sich ein Mitarbeiter vor das Auto bewegt, bleibt das Fahrzeug stehen – sollte ein Kamera-Signal aufgrund eines technischen Defekts ausbleiben, kommt das Fahrzeug ebenfalls zum Stillstand.
Bei den Testfahrten wird erprobt, ob auch „Automated Valet Parking“ für das Werk geeignet ist, die Prozesse zu automatisieren. Dabei lässt man sein Fahrzeug beispielsweise in einem Abstellbereich eines Parkhauses stehen und aktiviert eine App auf dem Smartphone. Anschließend wird der digitale Kontakt zum Parkhaus hergestellt, die Route zum freien Parkplatz berechnet und das Fahrzeug fährt schließlich autonom zum designierten Platz.
In einem nächsten Schritt soll auch das Nachladen der Fahrzeugbatterie mittels eines Roboters erprobt werden. Dazu fährt das Testauto selbstständig zu einer E-Ladestation. An der Station soll das Auto von einem Roboter über das Ladekabel an die Ladesäule angeschlossen werden – diesen Vorgang will das Kölner Ford-Werk noch in diesem Jahr präsentieren.
Ford Explorer: Hergestellt in Kölner Werk – Umrüstung für die Ära der Elektromobilität
Die Autonomisierung geschieht vor dem Hintergrund der Umrüstung des Kölner Werks für Fords Elektromodelle. Nach der Sommerpause soll der Werksumbau zum sogenannten Ford Cologne Electrification Center abgeschlossen sein.
Mit dem Ford Explorer wurde jüngst das erste vollelektrische Modell für den europäischen Markt in Köln vorgestellt. Ab Herbst soll die Produktion dann auf vollen Touren laufen. Insgesamt zwei Milliarden Dollar investiert der Konzern in sein Kölner Werk.