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Kölner Start-ups wachsen schnellerJungunternehmer bewerten Szene in NRW besser als im Bundesschnitt

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf die Kölner Skyline mit Dom und LVR-Turm vom Dach der Lanxessarena aus gesehen.

Start-ups aus NRW zeigen in der Umfrage auf, wie es um den Wirtschaftsstandort für Jungunternehmen steht.

NRW hängt deutsche Start-up-Metropolen ab: 74 Prozent der Gründer sind in der Region zufrieden. Woran das liegt und was Köln damit zu tun hat.

Start-ups sind in NRW besonders zufrieden mit dem Ökosystem, auch im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands. Das ergab die Regionalauskopplung des Deutschen Start-up-Monitors der Wirtschaftsberatungsgesellschaft PwC. Die Gründerinnen und Gründer der 342 befragten Start-ups im Bundesland bewerteten zu 74 Prozent die Bedingungen als „gut“ oder „sehr gut“. Damit liegt NRW deutlich über dem Bundesschnitt von 58 Prozent.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Gründerszene im Westen sehr gute Rahmenbedingungen vorfindet und keinesfalls im Schatten der großen Startup-Metropolen steht“, sagt Uwe Rittmann, Bereichsleiter bei PwC. Die Ökosysteme in Berlin, München und Hamburg werden zu 68 Prozent, beziehungsweise 67 und 43 Prozent, mit den beiden Bestnoten bewertet.

Hochschulen Aachen, Köln und Münster beeinflussen Gründerszene in NRW

Die Gründerszene in NRW punktet laut Umfrage durch ihre Nähe zu den Universitäten, im Netzwerk zu anderen Start-ups und durch wirtschaftspolitische Initiativen. Rittmann führt das unter anderem auf die gründungsstarken Hochschul-Standorte Aachen und Münster sowie auf Initiativen der Landesregierung zurück. Auch die Universität zu Köln ist unter den Befragten eine der meistgenannten Partner in der Region. 74 Prozent der Start-ups im Westen wurden demnach mit Hochschul-Unterstützung gegründet – gegenüber 49 Prozent bundesweit.

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Die größten Herausforderungen sind laut Befragten die Kundengewinnung, gefolgt von der Produktentwicklung. Beide Themen werden in NRW als schwieriger bewertet als im Rest des Landes. Auch der Zugang zu Kapital und Investitionen zeigt Probleme auf: Das ist gerade in NRW kritisch, weil sich die Szene durch einen hohen Anteil junger Start-ups auszeichnet, die anfangs auf staatliche Fördermittel angewiesen sind. Diese Unterstützung funktioniert in NRW laut Befragten gut – danach wird es schwieriger, dann suchen sie Venture-Capital. Laut Umfrage waren dabei nur elf Prozent erfolgreich, während 33 Prozent Wagniskapital nutzen wollen. Business Angels als Finanzierungsquelle wünschen sich 44 Prozent, nur 25 Prozent profitieren von ihnen.

Aufholbedarf im Wachstum von Jungunternehmen und beim Zugang zu Wagniskapital

Der Start-up-Monitor bescheinigt NRW einen Aufholbedarf im Wachstum der Jungunternehmen. 36 Prozent haben in der Region noch keine Mitarbeitenden, während es bundesweit nur 24 Prozent sind. Und nur zwei Prozent haben mehr als 50 Angestellte, bundesweit sind es sechs Prozent. Köln sticht in NRW jedoch heraus: 30 Prozent der Start-ups beschäftigen hier keine Mitarbeitenden, 47 Prozent ein bis zehn, 19 Prozent elf bis 49 Personen und vier Prozent beschäftigen 50 und mehr. In allen Kohorten schneidet zum Beispiel die Gründerstadt Aachen schlechter ab.

Dennoch schufen vergangenes Jahr 61 Prozent der Start-ups in NRW neue Stellen, an diesem Kostenpunkt wurde hier deutlich weniger gespart als bundesweit. Ebenfalls positiv ist, dass 90 Prozent der Befragten sich vorstellen können, wieder ein Unternehmen aufzubauen, 72 Prozent am selben Standort.

Statt wie bundesweit vier Prozent, gehören in NRW sieben Prozent der Start-ups der Industriegüterbranche an, was laut Studie auf eine Zusammenarbeit mit der etablierten Wirtschaft hindeutet. Die beliebteste Branche ist mit 32 Prozent in NRW und bundesweit die der Informations- und Kommunikationstechnologie. Auch die Abschlüsse der Gründer variieren im Vergleich zur gesamten Republik: Hier sind mit 33 statt 25 Prozent die meisten Ingenieure, und 31 statt der in Deutschland dominierenden 38 Prozent der Jungunternehmer haben einen Wirtschaftsabschluss. Erneut eine Folge der engen Zusammenarbeit mit den Hochschulen der Region.