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Kölner MesseUmsatz erreicht Höchststand – Spielemesse in Singapur geplant

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Die Spielemesse Gamescom ist die besucher-stärkste Veranstaltung

Köln – Eigentlich sind die geraden Jahre für die Kölner Messe die schwächeren. Die Zahl der Veranstaltungen ist deutlich niedriger als in ungeraden, dementsprechend geringer fallen die Umsätze aus. Im vergangenen Jahr war das anders.

Für 2018 kann die Messe einen Rekord verbuchen. „Es war das beste Jahr aller Zeiten“, sagte Messechef Gerald Böse. Der Umsatz lag mit 337,4 Millionen Euro mehr als 23 Prozent über dem des Vergleich-Jahres 2016. Der Gewinn nach Steuern erreichte 53,4 Millionen Euro.

Überschuss geht auf Sondereffekt zurück

Der satte Überschuss ist allerdings auch auf einen Sondereffekt zurückzuführen. Nach jahrelangem Streit um die Miethöhe mit dem Oppenheim-Esch-Fonds für die Nordhallen wurde zum Jahresende ein Vergleich geschlossen. Im Vorfeld hatte die EU bereits angekündigt, dass sie keine Einwände gegen die Einigung haben werde.

In Folge konnten die Rückstellungen in Höhe von 40,1 Millionen Euro steuerunwirksam aufgelöst werden. Aufsichtsratschefin und Oberbürgermeisterin Henriette Reker betonte, dass der Sondereffekt bei der Berechnung der Tantiemen für das Messe-Führungsduo Böse/Marner natürlich nicht berücksichtigt werde.

Die Messen wachsen

Wesentlich zu den Ergebnissen 2018 beigetragen hat vor allem die gute Entwicklung der Messen und Ausstellungen, deren Umsätze im Schnitt um mehr als acht Prozent gewachsen sind.

Jährlich im Januar trifft sich die Einrichtungsbranche in Köln

Besonders erfreulich lief es etwa bei der Möbelmesse, die um 12,8 Prozent zulegte. Im Ausland, wo die Messe mit zwölf Tochtergesellschaften vertreten ist, erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Jahr 36,8 Millionen Euro.

Im kommenden Jahr will die Messe ihr Portfolio erweitern und plant mit der „Gamescom Asia“ in Singapur einen Ableger der Spielmesse, deren Vertrag jüngst am Standort Köln verlängert wurde. Die Messe erwartet zum Auftakt in Singapur im Oktober 2020 insgesamt rund 30 000 Besucher.

Ziel sind 400 Millionen Euro Umsatz

Für das laufende Jahr will die Messe erstmals das 400 Millionen Euro Umsatzziel knacken. Beim Ergebnis rechnet das Unternehmen mit rund 20 Millionen Euro – vorausgesetzt, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben stabil.

Trends und Neuheiten auf der Ernährungsmesse Anuga

Im Rahmen ihres umfangreichen Sanierungsprogramms sieht sich die Messe weiterhin auf Kurs. Bis 2030 will sie ihr Gelände ertüchtigen und dafür insgesamt 700 Millionen Euro in die Hand nehmen. Die ursprünglichen Pläne sahen noch Investitionen von rund 600 Millionen Euro vor. Vor allem die starke Baukonjunktur und damit steigende Preise sorgten dafür, dass das Budget erhöht werden musste. Finanzchef Herbert Marner betonte, man wolle auch weiterhin nur das umsetzen, was man auch bezahlen könne.

Unternehmenssitz könnte umziehen

Im vergangenen Jahr investierte die Messe insgesamt 34 Millionen Euro. Fertiggestellt wurde das Parkhaus an der Zoobrücke mit rund 3200 Stellplätzen. Darüber hinaus wird nun mit dem Bau der Halle 1Plus begonnen. Möglicherweise könnten sich die Baupläne in der nächsten Zeit noch ausweiten. Man denke über eine Alternative zum derzeitigen Unternehmenssitz an der Deutz-Mülheimer-Strasse nach, sagte Messechef Böse. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen und hat mittlerweile erhebliche Baumängel. Man liege im Dauerstreit mit dem Vermieter, so Finanzchef Herbert Marner. Zu den konkreten Plänen wolle man sich erst in den kommenden Monaten äußern, so der Messechef.

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Auch an der Führungsspitze des Unternehmens wird es demnächst Veränderungen geben. Nach dem Zerwürfnis mit der ehemaligen Geschäftsführerin Katharina Hamma, das vor wenigen Wochen durch einen außergerichtlichen Vergleich beigelegt wurde, suche man derzeit mit Hilfe eines Personalberaters einen Nachfolger. Die Zahl der Geschäftsführer soll bei drei belassen werden. Im Vorfeld war auch über ein Vierer-Gremium diskutiert worden.