Thorsten Breitkopf zu den Verzögerungen der Preisbremse.
Kommentar zur Preisbremse der Rhein-EnergieDie Versorger werden überfordert
Der Rhein-Energie ist es bislang nicht gelungen, die neuen Preisbremsen bei Strom und Gas umzusetzen. Dafür kann man sie kritisieren, fair aber wäre das nicht. Denn die Aufgabe, die ihr der Staat da aufgebürdet hat, hat nichts mit dem originären Geschäft eines kommunalen Versorgers zu tun.
Das Ziel der Instrumente ist eine Entlastung für Bürgerinnen und Bürger, eine klare Aufgabe des Staates. Diese Aufgabe soll die Rhein-Energie und mit ihr diverse andere große wie kleine Versorger stellvertretend für die öffentliche Hand übernehmen. Und das auch unentgeltlich.
Dass die Sache nicht so reibungslos läuft, wie erhofft, ist außerdem nicht verwunderlich. Denn für die komplizierte Preisbremse gibt es keinen Präzedenzfall. Ihre Umsetzung ist nicht nur Neuland, sondern erhöht die Aufwände. Allein dadurch, dass nun mit der 80 Prozent-Regel gleich zwei statt eines Preises je Kunde und Monat berechnet werden müssen, verdoppelt sich der administrative Aufwand.
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Faire Lösung: Kunden zahlen zunächst nichts
Die IT-Systeme der Versorger sind nicht für die solche Sonderaufgaben ausgelegt. Die schon im Normalbetrieb komplexen Systeme werden überlastet. Für die Kundinnen und Kunden hat die Rhein-Energie eine vergleichsweise faire Lösung gefunden. Kunden, deren Abschläge per Lastschrift abgebucht werden, müssen nichts tun, der Versorger passt die Beträge einfach zu einem späteren Zeitpunkt Mitte März an. Wer monatlich selbst überweist, wird aufgefordert, seine Zahlung für den März erst einmal einzustellen und auf die entsprechenden Schreiben der Rhein-Energie in den letzten beiden März-Wochen zu warten.
Unterm Strich entstehen also weder kurzfristig noch am Ende Mehrkosten für die Endkunden. Das ist eine kulante Regelung, die auch von der Verbraucherzentrale NRW gelobt wird, die generell nicht im grade Verdacht steht, besonders freundschaftlich an der Seite der Rhein-Energie zu stehen.