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Kontaktlos Zahlen per RingKölner Start-up eröffnet Store am Neumarkt

Lesezeit 3 Minuten

Steffen Kirilmaz, Daniel Lambert und Lukas Schmitz (v.l.n.r.)

Köln – Es begann mit der Untermiete bei einer befreundeten Agentur: Dort hat das Gründerteam von Pagopace ihr Produkt – einen Ring für kontaktloses Zahlen – und den passenden Online-Shop aufgebaut und betrieben. Nun der Umzug in ein neues Büro und die Eröffnung des ersten eigenen Shops in der Hahnenstraße, nur wenige Meter vom Neumarkt entfernt. Wo bis vor kurzem der Fotohändler Foto Gregor sein Servicecenter betrieb, präsentiert und verkauft Pagopace nun seine Bezahlringe.

Das helle Ladenlokal umfasst etwa 40 Quadratmeter. Im vorderen Bereich dominieren weiß und ein petrolartiges blau, im Kassenbereich hängt ein brauner Vorhang neben einer Wand aus Holzpanelen. Warmweiße Neonröhren hängen in Wellenform von der Decke, ein Neonschriftzug an der Wand hinter der Kasse fragt: „Zahlst du bar oder Pago?“ Auf zwei hochglänzenden Tischen können die baugleichen Keramikringe in fünf Farbgebungen begutachtet und angefasst werden. Welche Ringgröße am besten passt, können Besucherinnen und Besucher an einer Wand mit allen erhältlichen Größen austesten.

Auch mit eigenem Konto nutzbar

An einer Sitzecke im Schaufensterbereich können Käuferinnen und Käufer an Tablets ihren neu erworbenen Ring direkt für den Einsatz vorbereiten. Dazu müssen sie den Ring nur auf ein Lesegerät legen und die notwendigen Zahlungsdaten hinterlegen. „Jeder der mit einem neuen Ring aus dem Laden herausgeht, möchte ihn schließlich auch gleich testen“, sagt Steffen Kirilmaz, Mitgründer neben Lukas Schmitz und Bernhard F. Wernberger. Die Ringe funktionieren nicht anders als handelsübliche Bankkarten: Ohne Akku und mit NFC-Chip, der die Zahlungsdaten speichert.

Zu Beginn konnten Nutzerinnen und Nutzer den Ring lediglich mit einer neu ausgestellten Prepaid-Mastercard von Vimpay nutzen. Mittlerweile können sie aber auch bestehende Comdirekt-Konten nutzen, „mit den Volksbanken Raiffeisenbanken befinden wir uns im Pilotprojekt“, sagt Lukas Schmitz.

Unterstützung aus Köln

Überhaupt erleben die Gründer vor Ort viel Unterstützung, ergänzt er. Zur Eröffnungsfeier des Ladenlokals sponserten der Kölner Dufthersteller 4711, die Rösterei Schamong und der Gin-Hersteller Malfy Gewinne für Spiele. Wer einen Ring erworben und damit gezahlt hat, erhielt beim benachbarten Tabakhändler Pfeifen Heinrichs Rabatt.

Mit der neuen Immobilie hat Pagopace auch ein neues Büro gefunden, das sich in der oberen Etage hinter einer auffälligen Tür im Laden befindet. Etliche Arbeitsräume, Küche und Bad befinden sich dort, die vom mittlerweile elfköpfigen, inklusive Gründer, Team genutzt werden. Zwar wirkt die Büroetage noch etwas verlassen – „Manche arbeiten auch gerne aus dem Homeoffce“ sagt Kirilmaz. „Wir wollten diesmal aber etwas Potenzial nach oben haben, damit wir bald nicht wieder umziehen müssen.“

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Das Gründerteam setzt weiter auf organisches Wachstum. „Auch wenn schon die ein oder andere Investmentanfrage kam“, sagt Schmitz. Über mangelnde Nachfrage könne sich Pagopace jedenfalls nicht beschweren. Ins Ladenlokal kämen zum Beispiel Interessenten, die den Ring im Netz gesehen hätten, aber vor dem Kauf erstmal ausprobieren wollten. „Wir hatten auch schon Besuch aus Koblenz oder Frankfurt.“ Wichtig dabei sei auch die Mund-zu-Mund-Propaganda: „Wer einen Ring gekauft hat, bringt später auch oft einen neuen Interessenten mit“, sagt Store-Manager Daniel Lambert.

Im Gegensatz zu anderen Technologie-Unternehmen hat das Kölner Start-up zudem keine Probleme mit Lieferengpässen oder Chipmangel, sagt Schmitz. „Wir haben genug Chips, um alle glücklich zu machen.“