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Kölner Gamescom 2022Das sind die Trends und Aussteller der Videospielmesse

Lesezeit 4 Minuten

Eine Besucherin testet eine VR-Brille. (Archivbild)

Köln – Nicht weniger als „Das Herz der Popkultur“ sind Games, wenn es nach den Veranstaltern der Kölner Videospielmesse Gamescom geht. Ganz Unrecht haben sie damit nicht: „Mittlerweile gibt es das Buch zum Spiel, den Tanz oder die Mode zum Spiel“, sagt Felix Falk, Geschäftsführer von Game - Verband der deutschen Games-Branche. Wie selbstverständlich gibt es mittlerweile eine Kollektion vom Luxusmodehaus Louis Vuitton, die auf dem Online-Videospiel „League of Legends“ basiert. Der dänische Spielzeugersteller Lego hat unzählige Sets zum Nintendo-Maskottchen Super Mario im Programm.

„Games haben eine riesige wirtschaftliche Dimension. Das ist auch ein Grund, warum Vizebundeskanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck die Gamescom in diesem Jahr eröffnen wird“, sagt Falk. Generell wolle man auf der Messe die Präsenz sogenannter nicht-endemischer Marken stärken, die also nicht aktiv in der Branche tätig sind, aber eine hohe Affinität zu ihr haben, sagt Oliver Frese, Geschäftsführer und COO der Messe Köln. Neben Lego werden auch der Fast-Food-Konzern McDonald’s und als Mobilitätspartner der Automobilhersteller Mini präsent sein. Porsche und Sportartikelhersteller Puma werden eine gemeinsame Präsenz haben.

Mit Xbox, aber ohne Sony und Nintendo

Mehr als 550 Ausstellerinnen und Aussteller, davon mehr als 70 Prozent aus dem Ausland, werden in diesem Jahr ihre Produkte präsentieren und den Fans zum Anspielen bereitstellen. Darunter befinden sich 2K (Bioshock, NBA 2K), Bandai Namco (Elden Ring, Tekken), Sega (Sonic-Reihe), THQ Nordic (Darksiders, Destroy all Humans), Ubisoft (Assassin's Creed, Far Cry), Warner Bros. (Harry Potter, Lego), der Kölner E-Sports-Veranstalter ESL und die Microsoft-Konsolenmarke Xbox.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

Trotzdem: mit Sony und Nintendo bleiben die größten Xbox-Konkurrenten und zwei Branchenschwergewichte der Messe in diesem Jahr fern. Dass auch andere Aussteller dieses Jahr nicht teilnehmen werden, erklärt Falk mit der Corona-Pandemie, die bei vielen Unternehmen für Unsicherheit und Verzögerungen bei der Entwicklung neuer Hardware und Spiele gesorgt hat. Im Vorkrisenjahr 2019 waren es noch mehr als 1000 Aussteller, rund doppelt so viele wie bislang für 2022 angekündigt.

Mehr Cosplay, Mobile, Indie und Events

Stärken will sich die weltweit größte Videospielmesse in diesem Jahr unter anderem im Bereich Cosplay. So bezeichnet man es, wenn man sich als eine Figur beispielsweise aus einem Videospiel verkleidet. Im Fokus liegen sollen auch zunehmend Indie-Spiele, die von kleinen Studios oder Privatpersonen entwickelt wurden. Das Segment erlebt seit Jahren einen deutlichen Aufwind.

Als besonderen Trend machen die Veranstalter in diesem Jahr unter anderem das Mobile Gaming aus, das durch immer leistungsstärkere Smartphones immer beliebter wird: „Wir sehen mittlerweile technisch höchst anspruchsvolle Spiele, die dank Cloud vom Computer oder von der Konsole kommend nahtlos auf dem Smartphone weitergespielt werden können“, sagt Falk. Der andere Trend sind gesundheitsfördernde Games, die bei der persönlichen Fitness helfen oder für Entspannung und Entschleunigung sorgen sollen. Mittlerweile gebe es gar Spiele auf Rezept, die unter anderem Schmerzpatienten oder bei Demenz oder ADHS helfen sollen, so Falk.

Vor Ort, Online, Hybrid

Nach zwei Jahren, in denen die Messe ausschließlich digital stattfand, wird es auch 2022 eine Online-Ausgabe geben. Aussteller können auf der Gamescom-Webseite Infos, Streams und Trailer veröffentlichen. „Die ersten Inhalte stehen ab Anfang August zur Verfügung, vollständig sind sie dann zur Eröffnung der Messe und bis Ende September abrufbar“, sagt Frese. Online können Fands über das Portal „Gamescom Epix“ in Spielen verschiedene Aufgaben erfüllen, Punkte sammeln, sich in Rankings messen und sich so kleine Gewinne der Aussteller und Partner sichern. Neu in diesem Jahr ist, dass es neben Mehrspieler-Aufgaben auch individuelle Aufgaben geben wird.

Hybrid, also vor Ort wie auch digital, werden die Gamescom-Shows gezeigt: „Die Gamescom Opening Night wird wieder live weltweit für Millionen Fans übertragen - die internationale Reichweite hat sich bisher sehr positiv entwickelt“, sagt Frese. In der sogenannten Eventarena wird das Programm teilweise über die Öffnungszeiten hinaus stattfinden.

Co-Working für Creator

Eine besondere Rolle zuteil wird in diesem Jahr den Creatorn: Nur für sie zugänglich sein wird ein „Co-Working-Space“, in dem sich austauschen, arbeiten und in eigenen Kabinen Inhalte streamen können. Mehrere Hundert Creator hätten bereits ihre Teilnahme zugesagt, darunter Corey Tonge, ASMR Janina, Gong Bao und HandofBlood.

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Aus Sicherheitsgründen wird es dieses Jahr ein limitiertes Ticketkontingent für die Messe geben, man wolle keinen neuen Besucherrekord erreichen. 2019 waren es rund 373.000 Besucher. Ein digitales Einlassmanagement, breite Gänge und eine Luftaustauschanlage sollen für mehr Platz und Hygiene sorgen. Tickets können Interessenten nur im Online-Shop der Gamescom erwerben, Tageskarten kosten zwischen je nach Tag und Ermäßigung zwischen 18 und 30,50 Euro.

Die Gamescom startet am 24. August 2022 in den Kölner Messehallen. Neben Robert Habeck werden auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) die Messe besuchen. Beim „Debatt(l)e Royale“ werden sich zudem Kevin Kühnert (SPD), Mario Czaja (CDU), Emily Büning (Grüne) und Bijan Djir-Sarai (FPD) einer Diskussion mit Creatorn stellen.