Köln – Die Brauerei Päffgen hat mit den Folgen des Lockdowns zu kämpfen und ist offenbar schwerer getroffen als die anderen Kölschbrauereien. So sei der Umsatz um 95 Prozent eingebrochen, teilte die Brauerei in dem sozialen Netzwerk Facebook mit.
Hintergrund sei, dass Päffgen nicht als Flasche für Zuhause zu kaufen gibt. Bislang wurde dennoch das Personal von 100 Mitarbeitern komplett gehalten.
Laut der Mitteilung habe das in den fünf Monaten der kompletten Schließung einen sechsstelligen Betrag gekostet.
Noch keine Hilfen geflossen
Das Kurzarbeitergeld helfe dabei, aber: „Aufgrund unserer Größe (über 50 Mitarbeiter) sind wir bei den ersten Soforthilfen nicht berücksichtigt worden. Die Erstattung des Kurzarbeitergeldes für die Monate November und Dezember steht noch aus. Die November- und Dezemberhilfe ist schon lange beantragt worden. Bis heute haben wir weder Rückmeldung noch eine Abschlagszahlung erhalten”, beklagt die Brauerei bei Facebook.
Anfang des Monats hatten sich die Kölner Brauereien mit einem Hilferuf an die Stadt Köln gewandt. In einem Brief an Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker schrieben sie: „Es sind viele Arbeitsplätze im Gastronomiebereich in Köln bedroht. Köln ist Bierhauptstadt Deutschlands mit den meisten Brauereien und mit einer besonders geschützten geografischen Spezialität.”
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Päffgen ist besonders stark betroffen, da es kein Flaschenbier vertreibt. Doch auch viele andere Kölschbrauer stecken in einem Dilemma. Denn Hilfen erhalten Unternemen, deren Umsatz um 80 Prozent eingebrochen ist. Diese Regel greift aber bei vielen der lokalen Brauereien nicht.
„Die 80 Prozent Umsatzrückgang, die ebenfalls Hilfen rechtfertigen müssen, erreichen unsere Mitgliedsbetriebe nicht, da wir noch einen Teil unseres Absatzes mit Flaschenbier im Handel erzielen, der die Umsatzeinbußen in der Gastronomie jedoch bei Weitem nicht kompensieren kann”, so Christian Kerner, Geschäftsführer des Kölner Brauerei-Verbandes, Anfang Januar.