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Trinkwasser in Köln teurerWen die Preiserhöhung von Rhein-Energie trifft

Lesezeit 3 Minuten
Im Wasserwerk der Rhein-Energie am Standort Zugweg verbirgt sich moderne Technik hinter zeitgenössischer Architektur. Große Pumpen leiten das Wasser  ins öffentliche Trinkwassernetz.

Im Wasserwerk der Rhein-Energie am Standort Zugweg verbirgt sich moderne Technik hinter zeitgenössischer Architektur. Große Pumpen leiten das Wasser ins öffentliche Trinkwassernetz.

Nicht nur Gas und Strom sind im Mittel teurer geworden. Nun ziehen in Köln auch die Wasserpreise an. Wen das wie hart trifft.

Der Trinkwasserpreis der Rhein-Energie steigt in Köln zum 1. Januar 2025 leicht an. Das teilte der städtische Versorger am Freitag mit. Ein Musterhaushalt mit 150 Kubikmetern Jahresverbrauch muss dann monatlich 2,17 Euro brutto mehr zahlen.

Der Preis pro 1000 Liter Wasser, also einem Kubikmeter, beträgt künftig 1,23 Euro (vorher: 1,15 Euro). Umgerechnet auf den Liter bedeutet dies Kosten von 0,123 Cent. Der jährliche Grundpreis für die Bereitstellung des Trinkwassers und die Bereithaltung des Netzes inklusive Messung beträgt in einem Einfamilienhaus ab Januar 233,19 Euro (vorher: 218,62 Euro) brutto.

Schutz der kritischen Infrastruktur

„Die Preisanpassung wird wegen der anhaltenden Kostensteigerungen bei gleichzeitig hohem Investitionsbedarf auch zum Schutz der sogenannten ‚kritischen Infrastruktur‘ notwendig“, teilt die Rhein-Energie schriftlich mit. Zuletzt wurden die Preise im April 2023 angepasst. „Auch nach dieser Anpassung bewegen sich die Trinkwasserpreise der Rhein-Energie innerhalb der Norm des NRW-weiten Benchmarks“, heißt es von dem Versorger.

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Bis zur jetzigen Preiserhöhung war Köln in der Tat die Großstadt in Nordrhein-Westfalen mit den zweitniedrigsten Preisen für Trinkwasser, nur Bielefeld war günstiger. In Essen, der teuersten Stadt beim Trinkwasser in NRW, lag der Preis im Spätsommer noch ein Drittel über dem von Köln.

Wohnort beeinflusst die Wasserkosten

Wie teuer Wasser ist, hängt vom Wohnort ab. Hier spielt unter anderem mit hinein, wie aufwendig es ist, Wasser zu gewinnen und bereitzustellen. In hügeligen Gegenden wie im Bergischen Land beispielsweise ist es im Vergleich zum flachen Köln deutlich schwieriger, Wasser bis in die Haushalte zu bringen. Auch die Siedlungsstruktur beeinflusst den Wasserpreis: Hier greift der klassische Mengeneffekt. Je mehr Menschen das Wasser nutzen, desto günstiger wird es für den Einzelnen.

Aber wie setzt sich der Trinkwasserpreis überhaupt zusammen? Wasserkunden zahlen für Trinkwasser einen festen Grundpreis pro Jahr. Dieser Betrag deckt die Fixkosten ab, denn Betrieb, Wartung und Instandhaltung der Trinkwassernetze kosten Geld – und das, ob Kunden zu Hause den Wasserhahn aufdrehen oder nicht. Die Grundpreise können unterschiedlich sein, je nach Anzahl der Wohneinheiten in einem Gebäude.

Der Kölner Wasserversorger Rhein-Energie erklärt auf seiner Website, warum die Kölner Bucht besonders günstige Voraussetzungen für die Wassergewinnung bietet: Ein stetiger Grundwasserstrom durchzieht den Untergrund, gespeist von versickertem Niederschlag und Oberflächenwasser. Während es durch den Boden mit seinen Kies- und Sandablagerungen sickert, wird das Wasser auf natürliche Weise gefiltert.

Dieser Grundwasserstrom fließt langsam unterirdisch auf den Rhein zu und damit auch auf die Brunnen der Wasserwerke. Die transportieren das Wasser aus dem Untergrund nach oben. Die Rhein-Energie fördert eigenen Angaben zufolge nur so viel Grundwasser, dass sich die Menge jährlich erneuert. Selbst in trockenen Zeiten komme es daher nicht zu Engpässen bei der Trinkwasserversorgung.