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WarnstreiksGroße NRW-Airports sagen viele Flüge ab – auch Köln/Bonn betroffen

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Ein Streikposten steht im Terminal am Flughafen Köln/Bonn.

Ein Streikposten steht im Terminal am Flughafen Köln/Bonn.

Im Ringen um mehr Geld für das Sicherheitspersonal an Airports kommt Verdi nicht voran, daher ruft die Gewerkschaft zum Ausstand auf.

Ein Warnstreik des Sicherheitspersonals sorgt am Donnerstag für starke Einschränkungen des Flugbetriebs an den beiden größten Airports Nordrhein-Westfalens. Während in Köln-Bonn etwa drei Viertel der Starts und Landungen abgesagt wurden, war es in Düsseldorf ein Drittel, wie beide Flughäfen am Mittwochabend mitteilten. Den Reisenden wurde empfohlen, sich vor der Fahrt zum Flughafen bei ihrem Luftverkehrsunternehmen oder Reiseveranstalter über den Status des Fluges zu informieren. Das Warnstreik-Ende war für Donnerstagabend um 24 Uhr vorgesehen.

Bei stattfindenden Flügen am Donnerstag müssen sich Reisende auf lange Wartezeiten an den Sicherheitschecks einstellen. Um die Kontrollen zu beschleunigen, werden sie gebeten, das Handgepäck auf ein Minimum zu beschränken. Von den ursprünglich geplanten 113 Flugbewegungen wurden in Köln/Bonn den Angaben zufolge 86 annulliert, in Düsseldorf sank die Zahl der geplanten Starts und Landungen um etwa 100 auf 189.

Warnstreiks: Gewerkschaft will deutliches Zeichen setzen

An Airports anderer Bundesländer soll ebenfalls gestreikt werden, etwa in Frankfurt am Main. Für Köln/Bonn war der Beginn der Arbeitsniederlegungen schon für Mittwochabend um 21 Uhr vorgesehen, in Düsseldorf sollte es hingegen erst um Mitternacht losgehen. Die unterschiedliche Startzeit des Arbeitskampfes liegt daran, dass es in Köln/Bonn kein Nachtflugverbot gibt und daher nachts mehr Personal eingesetzt wird als in Düsseldorf, wo mitten in der Nacht keine Flugzeuge starten und landen dürfen.

Gewerkschaftsvertreter Özay Tarim sagte der Deutschen Presse-Agentur, man wolle ein deutliches Zeichen setzen. Die Arbeitgeber hätten sich in den Verhandlungen bisher „inakzeptabel“ verhalten. „Wir werden jetzt mit Beschäftigten Druck ausüben auf die Arbeitgeber, damit wir am Verhandlungstisch endlich weiterkommen.“

Der Arbeitnehmervertreter kritisierte, dass eine Sicherheitsfirma am Düsseldorfer Airport eine Extrazahlung von 200 Euro brutto angeboten habe, damit die Beschäftigten trotz des Warnstreiks zur Arbeit kommen. Die „Streikbruchprämie“ empfinde er als Provokation, sagte Tarim. „Die Beschäftigten wollen echte Lohnerhöhungen und keine Einmalzahlungen, von denen sie in den Inflationszeiten nicht viel haben.“ Man sollte am Verhandlungstisch das Problem lösen, anstatt es mit Prämien in die Länge zu ziehen, monierte der Gewerkschafter.

In dem Tarifkonflikt fordert Verdi 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Den Arbeitgebern gehen die Forderungen zu weit. Die Tarifverhandlungen sollen am 6. und 7. Februar in Berlin fortgesetzt werden. (dpa)