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Auto-Krise spitzt sich zuFord schickt Mitarbeiter in Köln in Kurzarbeit

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Bei Ford in Niehl startet endlich die Produktion des ersten E-Modells Explorer.

Nach langer Verzögerung: Bei Ford in Köln-Niehl startet die Produktion des ersten E-Modells Explorer im Juni 2024

Der Kölner Autobauer setzt Schichten im Kölner Werk bis zu den Weihnachtsferien aus. Auch Anfang des nächsten Jahres soll es noch Tage ohne Produktion geben.

Der Autobauer Ford führt ab der kommenden Woche Kurzarbeit ein. Im Kölner Werk, wo derzeit die beiden neuen Elektromodelle Explorer und Capri gebaut werden, soll die Arbeit insgesamt drei Wochen ruhen. Bis zu den Weihnachtsferien soll im Wechsel jeweils eine Woche produziert und eine Woche ausgesetzt werden, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus dem Firmenumfeld erfuhr.

„Wir können bestätigen, dass Ford bei der Bundesagentur für Arbeit aufgrund der sich rasant verschlechternden Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge Kurzarbeit beantragen wird“, sagte eine Ford-Sprecherin auf Nachfrage. Man beobachte kontinuierlich die Marktentwicklung. „Die deutlich niedriger als erwartete Nachfrage nach Elektrofahrzeugen speziell in Deutschland erfordert eine temporäre Anpassung der Produktionsvolumina“, so die Sprecherin.

Ford führt kurzfristig Kurzarbeit in Kölner Werk ein

Seit Juni läuft im Werk in Köln-Niehl der Explorer vom Band, seit Ende September nun auch der Capri. Gearbeitet wird im Zwei-Schicht-Betrieb. Dem Vernehmen nach läuft der Verkauf aber sehr viel verhaltener an als erwartet. „Wir produzieren mehr als wir verkaufen können“, heißt es in einem internen Schreiben, dass dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Auch im ersten Quartal 2025 werde es noch Tage ohne Produktion geben. Statt wie bislang 630 sollen ab kommendem Jahr künftig nur noch 480 Fahrzeuge pro Tag gebaut werden.

Die Förderung von Elektroautos hat einen sehr hohen Stellenwert für die Ford-Belegschaft
Benjamin Gruschka, Betriebsratsvorsitzender

Ford hat wie die gesamte Branche mit der Absatzschwäche in Deutschland und Europa zu kämpfen. Die miese Konsumlaune und das abrupte Ende der Förderung für E-Autos Ende 2023 ebenso wie die immer wieder diskutierte Aufhebung des Verbrenner-Aus' auf EU-Ebene machen der Branche schwer zu schaffen.

Kölner Ford-Betriebsratschef stellt Forderungen an die Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz

Ford-Betriebsratschef Benjamin Gruschka bekräftige im Gespräch mit dieser Zeitung seine Forderung an die Bundesregierung. „Die Förderung von Elektromobilität hat einen sehr hohen Stellenwert für die Ford-Belegschaft.“ Kanzler Olaf Scholz habe nach dem Bruch seiner Koalition weitere Unterstützung durch eine Förderung der Elektrofahrzeuge für die Branche in Aussicht gestellt

„Daran muss er sich messen lassen“, so Gruschka. Für die Belegschaft sind mit der Kurzarbeit Einbußen verbunden. Ford stockt das Kurzarbeitergeld aber von den gesetzlich vorgesehen 60 Prozent für Kinderlose und 67 Prozent für Eltern auf um jeweils 20 Prozent.

Unterdessen haben sich IG Metall und Arbeitgeber auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Demnach wird der Lohn in zwei Stufen um insgesamt 5,1 Prozent erhöht. „Wir haben in schwierigen Zeiten eine für beide Seiten angemessene Lösung gefunden“, sagte NRW-Arbeitgeberpräsident Arndt Kirchhoff dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.