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Ärger in Kölner ApothekenFFP2-Masken werden nur gegen Kundenkarte herausgegeben

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Apotheke

Schlange vor einer Apotheke in der Neumarkt Galerie

Köln – Der Ansturm war riesig: Am Dienstag wurden erstmals in den Apotheken gratis FFP2-Masken für Menschen ab 60 Jahre und Risikogruppen ausgegeben. Vielerorts bildeten sich Schlangen. Und es kam auch zu Irritationen. So gaben einige Apotheken die jeweils drei Masken nur gegen Kundenkarten aus – so sollte „Masken-Hopping“ verhindert werden, also dass Kölner sich gleich in mehreren Apotheken Masken besorgen.

Die Adler-Apotheke in der Viersener Straße in Nippes weist schon im Fenster auf die Kundenkarten-Regelung hin. Inhaber Helmut Beichler sagt: „Das ist ein Versuch, dem Chaos Herr zu werden.“ Die Vorgaben des Gesundheitsministeriums zur Ausgabe der Masken seien völlig unzureichend. Danach reicht bei den über 60-Jährigen die Vorlage des Personalausweises.

Keine Kontrolle über Missbrauch

„Doch damit können wir nicht nachhalten, ob der Kunde nicht schon in zehn anderen Apotheken Masken geholt hat und sie womöglich danach verkauft.“ Mit der Kundenkarten-Regelung möchte Beichler sicherstellen, dass wenigstens seine Stammkunden versorgt werden. Die 1800 vorrätigen Masken waren bereits am Nachmittag vergeben.

Der Kammerpräsident der Apothekerkammer Nordrhein, Armin Hoffmann, sagt: „Wenn innerhalb weniger Tage auf einmal Millionen Masken geordert und die Abgabe koordiniert werden muss, dann stellt das ein ohnehin schon am Anschlag arbeitendes System vor eine große Herausforderung.“

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Manche Kölner Apotheken wie die Ewaldi-Apotheke an der Agneskirche bedienen Kunden nach Postleitzahlen – also nur Menschen aus der Nachbarschaft. Auch müssen Empfangsbestätigungen unterschrieben werden. Ganz verhindern, dass Leute sich mehrfach Masken holen, könne man nicht, sagt Inhaberin Stefanie Tiggelbeck. „Das ist eine Schnellschussaktion der Politik, die uns sehr viel Arbeit macht.“