AboAbonnieren

„Et läuf jot för de kölsche Sproch“Akademie för uns kölsche Sproch feiert Absolventenjahrgang

Lesezeit 3 Minuten
Ekkehard Hoffm

Ekkehard Hoffmann und Jörg Hauschild (v.l) erstellten eine Diplomarbeit über die Bläck Fööss.

Die Akademie widmet sich der Förderung der kölschen Sprache. Jetzt wurden die jüngsten Absolventen geehrt.

Wie entstanden aus der Beatgruppe „Stowaways“ im Jahr 1970 die „Bläck Fööss“? Warum galten die Musiker, die Popmusik mit kölscher Sprache verbanden, im traditionellen Sitzungskarneval anfangs als „Revoluzzer“? Wie entwickelte sich die Band in den folgenden Jahrzehnten? Diesen und weiteren Fragen gehen Ekkehard Hoffmann und Jörg Hauschild in „Heimatflimmern“ nach. So lautet der Titel ihrer gemeinsam sowohl in Hochdeutsch als auch in Kölsch verfassten Arbeit für das Kölsch-Diplom der „Akademie för uns kölsche Sproch“.

Kölsch-Examen bestanden, Urkunden verliehen

Am Freitagabend haben die beiden und drei weitere Absolventen im Rahmen einer Feier im Brauhaus „Em kölsche Boor“ die Diplomurkunden erhalten. Urkunden nahmen auch die 25 Frauen und Männer entgegen, die im zurückliegenden Studienjahr erfolgreich an den Seminaren der Akademie teilgenommen und das Kölsch-Examen bestanden haben. Beste ihres Jahrgangs wurde Gabriele Josifek, gefolgt von Rosemarie Eilhoff und Erika Achenbach.

Die Akademie, die einzige Einrichtung ihrer Art in Europa, wurde 1983 gegründet in der Sorge, die kölsche Sprache könne aussterben. „In den 60er und 70er Jahren war sie verpönt“, sagte Bürgermeister Ralf Heinen, der die Jahrgangsbesten und Diplomierten auszeichnete. „Das hat sich glücklicherweise in den letzten 20 Jahren geändert“. Die Akademie leiste einen wichtigen Beitrag dazu. Sie stehe „für den Erhalt und die Förderung einer lebendigen und zeitgemäßen kölschen Sprache, die immer auch mit der Geschichte und Kultur unserer Heimatstadt verbunden ist“.

Prüflinge von Anfang 20 bis Mitte 70

Das breite Interesse an ihrem Angebot zeige sich an der großen Altersspanne des jüngsten Prüfungsjahrgangs; sie reicht von Anfang 20 bis Mitte 70. Einer der Absolventen nahm zwei Jahre lang den Weg von Maastricht nach Köln in Kauf, um die Seminare besuchen zu können.

Zu denjenigen, die nun ein Kölsch-Diplom ihr Eigen nennen, gehört Rainer Miebach. Ausgehend von privaten Filmaufnahmen, die Ende der 1920er Jahre entstanden sind, hat er sich auf die Spuren des Komponisten und Musikers Emil Palm begeben und dessen Verhältnis zu Willi Ostermann beleuchtet, mit dem er befreundet und für den er tätig war.

Peter Brunsbach zeigt in seiner Arbeit auf, wie wichtig Brunnen für das Stadtbild sind und welche Vielfalt es gibt; elf ausgewählte Brunnen Kölns hat er zu einem Rundgang zusammengestellt. Ulrike Pingen-Roseburg präsentiert in ihrer Abschlussarbeit Stadtführungen abseits der üblichen Touristenpfade, ob zu bestimmten Festen oder zu historischen Themen, ob zu Fuß oder in der Rikscha.

Musikalisch begleitet wurde die Feier vom Chor der Fründe der Akademie för uns kölsche Sproch und Wolfgang Jägers an der Quetsch. Mit Blick darauf, dass am 29. September erstmals der „Daach der kölschen Sproch“ stattfindet, ein von Bläck-Fööss-Mitgründer Bömmel Lückerath angeregter Aktionstag, an dem sich Organisationen, Vereine, Unternehmen, Theaterbühnen und viele Einzelpersonen beteiligen, sagte Akademieleiter Norbert Nimwegen: „Et läuf jot för de kölsche Sproch.“