Mit der Aktion „15 vor 12 für die Menschenwürde“ setzen viele Kölner Vereine, Betriebe, Schulen und Behörden am Internationalen Tag gegen Rassismus ein Zeichen.
Bänder bei Ford stehen stillKölner Betriebe, Schulen und Vereine setzen Zeichen gegen Rassismus
Die Bänder von Ford und bei der Deutz AG werden am kommenden Donnerstag, 21. März, zwischen 11.45 und 12 Uhr stillstehen, um Aktionen für Toleranz und Vielfalt Raum zu geben. Die Mitarbeitenden der Atlas Copco Gruppe und der Leybold GmbH werden sich vor den Werkhallen versammeln und das Wort „RESPECT“ bilden. Vor dem Ehrenfelder Bezirksrathaus treffen sich Kinder und Jugendliche von mindestens 20 Schulen, um mit Plakaten, Transparenten und Liedern gegen Rassismus zu demonstrieren. Buchhändler stellen in Schaufenstern antirassistische Literatur aus, Geschäfte hängen Plakate auf, Betriebe, Verbände und Kitas planen Menschenketten und symbolische Fotos.
Der Internationale Tag gegen Rassismus endet zwar um 19 Uhr mit einer großen Kundgebung am Konrad-Adenauer-Ufer auf Höhe der Bastei – im Vordergrund werden aber anders als bei der jüngsten Kundgebung mit 70.000 Menschen an der Deutzer Werft die kleinen und größeren Aktionen in den Vierteln stehen.
„Wichtig ist uns, dass überall etwas geschieht – jeder und jede kann mitmachen, vieles entwickelt sich gerade noch“, sagt Bürgermeisterin Brigitta von Bülow (Die Grünen), eine der Sprecherinnen des Organisationsteams von „Köln stellt sich quer“. Beim Kalker Sozialraumkoordinator Lukas Damme sind am Montag Plakate eingetroffen, die jetzt schnell noch öffentlichkeitswirksam geklebt werden müssen, am Dienstagmittag werden in der Kalker Stadtbibliothek Transparente gebastelt. Fast stündlich treffen bei den Organisatoren neue Zusagen ein. „Vielstimmig und kreativ“ sollen die Bekenntnisse zu Vielfalt und Weltoffenheit sein, so von Bülow.
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Oberbürgermeisterin Reker sendet Videobotschaft
Die Stadt Köln wird um 11.45 Uhr – passend zum Motto „15 vor 12 für Menschenwürde“ – ein schriftliches Statement der Oberbürgermeisterin Henriette Reker verschicken, es soll auch Einblendungen auf Bildschirmen in Wartebereichen geben. Die Lanxess-Arena hat einen Aufruf zur Teilnahme an der Kundgebung in den sozialen Medien geschaltet und stellt seine Mitarbeitenden dafür frei, die Klubkomm plant Aktionen auf dem Brüsseler Platz und geht gemeinsam mit der IG Gastro von dort zur abschließenden Kundgebung.
Das Gürzenich-Orchester integriert eine Anti-Rassismus-Aktion in seine Bühnen- und Orchesterprobe, die Belegschaft der Bühnen der Stadt Köln trifft sich um 11.45 Uhr für ein solidarisches Foto, die Fraktionen des Kölner Stadtrats versammeln sich zur gleichen Zeit auf dem Theo-Burauen-Platz, vor dem Comedia-Theater in der Südstadt wird ein Poetry Slammer einen antirassistischen Text vortragen, derweil die Wohlfahrtsverbände um Paritätischen, Caritas, Diakonie, AWO, Synagogengemeinde und DRK eigene, kleine Aktionen planen. Die Kinder der Buchheimer Gemeinschaftsgrundschule An St. Theresia haben sich eine Woche lang mit Kinderbüchern zum Thema Rassismus beschäftigt und ihre Wünsche für eine tolerante Welt aufgeschrieben.
Auch der 1. FC und Victoria Köln, die Kölner Freiwilligen-Agentur, die Stadtentwässerungsbetriebe, das NS Dok, der DGB, der Evangelische Kirchenverband, der Katholikenausschuss und das Stadtdekanat, der Mieterverein, das Bündnis für Menschenrechte, das Joseph-DuMont-Berufskolleg und viele weitere Organisationen und Vereine beteiligen sich an den Aktionen.
Sternenmärsche von fünf Orten Richtung Bastei am Rheinufer
Von fünf Treffpunkten aus bewegen sich die Menschen am Nachmittag des 21. März in Richtung Konrad-Adenauer-Ufer/Bastei. An der Kalker Post beginnt um 15.30 Uhr eine Kundgebung verschiedener Gruppierungen, die zum Ottoplatz in Deutz läuft, von wo die Menschen ab 17.30 Uhr zur Bastei gehen. Am Brüsseler Platz startet der Demonstrationszug um 16.30 Uhr, am Wilhelmplatz in Nippes um 17 Uhr, um 17.15 Uhr startet ein Sternenmarsch am Harry-Blum-Platz im Rheinauhafen und um 17.30 Uhr ein Kundgebungszug von der Gereonskirche Richtung Adenauer-Ufer.
Die Abschlussveranstaltung wird von einer fünf Meter hohen Figur des Kölschen Bauern bewacht, der für Wachsamkeit und Wehrhaftigkeit steht: Das Festkomitee Kölner Karneval hatte die Figur vor einigen Jahren anlässlich eines Parteitags der AfD im Jahr 2017 gestaltet. „Es ist ein guter Zeitpunkt, um mit der Figur des Bauern wieder zu zeigen, wofür Köln steht“, sagt Festkomittee-Sprecher Michael Kramp.