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Bau der DomplatteRiesige Baustelle im Zentrum Kölns

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Insgesamt 19,5 Millionen Euro sollen die Umbaumaßnahmen kosten, ein zugesagte Fünf-Millionen-Zuschuss der Unesco muss bis 2014 abgerufen werden.

Köln – Beißender Uringeruch, wuchtige Betonklötze, angsteinflößende Dunkelheit: Die Ostseite des Doms kann man getrost als architektonischen Vorhof zur Hölle bezeichnen. Jahrzehntelang haben sich die Kölner an der Zone des Grauens abgearbeitet. Viele Touristen, die vom Dom zur Philharmonie gehen wollten, durchschritten sie notgedrungen. Das war dann gleich der erste Eindruck von der Stadt - und der prägt sich sofort ein.

Doch nun soll alles besser werden. Ende Juli begannen die Abbrucharbeiten an der Domplatte. Kräne und Bagger sind an der Ostseite der Kathedrale mit dem Abriss des alten Betongemäuers beschäftigt. Das Areal soll heller und freundlicher werden. Außerdem soll es eine moderne Beleuchtung geben. Die Fertigstellung des Projekts ist für das Jahr 2015 geplant.

Zu den unzähligen Baustellen in der Stadt hat sich somit eine weitere gesellt. Zwar fluchen die Kölner gerne über die vielen Umbauarbeiten. Doch sind diese nichts im Vergleich zum Bau der Domplatte Ende der sechziger Jahre. Diese Baustelle hatte monströse Dimensionen. Damals wurde die Erde rund um das gotische Bauwerk großflächig bis an die Fundamente freigelegt. Der Dom war von riesigen Gruben umgeben, in denen die Tiefgarage entstand. Das Kircheninnere war nur noch über schmale Holzbrücken zu erreichen.

Auch in die Hohe Straße kam man vom Dom aus nur über Holzstege. Fahrbahnen führten auf Stegen um das Gotteshau herum. Aus der Vogelperspektive sahen die provisorischen Straßen wie eine Carrerabahn aus. Der Hauptbahnhof konnte man fast ausschließlich über diese Notstraßen erreichen. Für Autofahrer und Fußgänger glich die Innenstadt einem Hindernisparcours. Im Zentrum Kölns wurde eine Operation am offenen Herzen durchgeführt. Das Szenario wirkte so unwirklich, dass man es sich heute kaum noch vorstellen kann.

Kölner waren entsetzt

Als 1970 der der erste Abschnitt der Domplatte freigegeben wurde, war das Entsetzen der Kölner groß. Die Kathedrale war plötzlich von einem hässlichen Betonkorsett umgeben. Da, wo in den sechziger Jahren noch Menschen vor dem Hauptportal auf der Wiese lagen und Bäume standen, befand sich jetzt nur noch grau-weißes Gemäuer. Nichts brachte das Blut der Bevölkerung jedoch mehr in Wallung als die Betonpilze an der Nordseite der Domplatte. Die Städteplaner wollten von all der Kritik nichts wissen und verwiesen darauf, dass das zentrale Ziel erreicht worden sei: Den Dom aus seiner Lage als eine vom Verkehr eingekreisten Insel zu befreien.

Mehr als 40 Jahre lästerten die Kölner über die Betonhölle am Dom. Jetzt soll daraus zumindest an der Ostseite wieder ein kleines Paradies werden. Ksta.de blickt in einer Bildergalerie auf die aufwändigen Bauarbeiten Ende der sechziger Jahre zurück.