Zur Förderung des Radverkehrs gibt es ein Konzept zur Schaffung von Pendelrouten von Köln in die Nachbarkommunen. Davon profitieren die Kölner Bezirke.
„Wichtiger Schritt im Kölner Norden“Chorweiler soll von bevorzugter Kölner Radpendlerroute profitieren
Laut einer Befragung aus dem Jahr 2022 halten sich Kfz und Fahrrad unter Kölnern mittlerweile die Waage: Jeweils 25 Prozent aller Wege sollen sie mit beiden Verkehrsmitteln zurücklegen. Auf den Straßen scheint sich dieses Ergebnis jedoch nicht widerzuspiegeln – die sind so voll wie eh und je. Nach Einschätzung der Stadt Köln liegt das auch am Pendelverkehr aus dem Umland, dessen Teilnehmende nicht im gleichen Maße umgestiegen seien.
Um auch Pendelnden den Umstieg auf Pedalbetrieb zu erleichtern, gibt es bereits eine ganze Reihe von politischen Beschlüssen zum Aufbau eines Netzes von Radschnellverbindungen zwischen dem Kölner Innenstadtbereich und den wichtigsten Kommunen des Umlands, bisher vor allem im Rechtsrheinischen. Um auch den linksrheinischen Bereich stärker einzubinden, sollen laut einer Mitteilung nun drei zusätzliche Korridore als Pilotstrecken entwickelt werden, nämlich zu den Städten Wesseling, Pulheim und Dormagen.
Route Köln-Dormagen: Sprung für die Radinfrastruktur des Bezirks Chorweiler
Diese bieten sich der Mitteilung zufolge in besonderem Maß an, da sie bereits auf langen Abschnitten Radverkehrsstrecken aufweisen, auf denen ein hoher Qualitätsstandard erreichbar ist. Auch wird dort ein hohes Potenzial an Radpendelverkehr vermutet – etwa durch die Anbindung von Siedlungsflächen, die sich noch in der Planung befinden, wie Kreuzfeld auf der Route Köln-Dormagen.
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Im Bezirk Chorweiler wird die bevorzugte Entwicklung der Strecke Köln-Dormagen daher auch erfreut aufgenommen. „Das ist ein wichtiger Schritt für den Radverkehr im Kölner Norden“, sagt etwa Mattis Dieterich, Stadtbezirksvorsitzender der SPD im Kölner Norden. Bisher seien Verbesserungen für den Radverkehr nur in innenstädtischen Lagen umgesetzt worden, das Radwegenetz in Chorweiler hingegen sei in schlechtem Zustand. „Aber gerade in einem Flächenbezirk mit schlecht ausgebautem ÖPNV wie unserem können nur spürbare Verbesserungen der Infrastruktur die Leute davon überzeugen, das Auto stehenzulassen.“
Der Verlauf der Route ist bisher nur grob umrissen, die konkrete Planung wird wohl ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Christoph Schmidt, Vorsitzender des ADFC Köln, sieht jedoch keine Alternative, als diese entlang der B9, also der Neusser Landstraße anzulegen. „Die hat bereits einen durchgängigen Verlauf“, sagt er. „Allerdings wird es dort durch die Fahrbahn teilweise sehr eng. Ein wirklicher Schnellweg von fünf Metern Breite lässt sich dort eher nicht umsetzen.“
Die Route würde in diesem Fall auch sehr randständig an der östlichen Grenze des Bezirks entlang führen – ungünstig für die Bewohner in den westlichen Stadtteilen des Bezirks, wie Esch oder Pesch. „Da sollte man nicht auf Bezirksgrenzen achten, sondern Möglichkeiten schaffen, damit die Leute die nächstgelegene Route Köln-Pulheim schnell erreichen und nutzen können“, sagte Schmidt.