Köln – Aus 27 Metern Höhe springen die „Cologne Bombs“ ins Wasser. Auf dem Brettrand ein Handstand, in der Luft zwei Salti, dann das Eintauchen ins Wasser. Mit spektakulären Aufnahmen wie dieser sind die Showspringer der „Cologne Bombs“ unter dem Motto „Höher, schneller, weiter“ zum Internetphänomen geworden. Auf Tiktok folgen dem Verein mittlerweile drei Millionen Menschen, jeden Tag kommen mehr dazu.
Begonnen hat alles mit ein paar Freunden, die sich im Agrippabad in Köln getroffen haben, weil sie gerne Arschbomben machen, erzählt Tim Thesing, der im Vorstand des Vereins sitzt. „Wir haben viel zusammen ausprobiert, Doppelsaltos fand ich schon immer cool. Im Fokus stand aber die Community“, sagt er.
Angefangen hat alles im Kölner Agrippabad
2012 organisierte die Freundesgruppe ihre erste Show im Panoramabad Bonn. „Da waren 15 Grad und Regen. Ich glaube, es waren drei Zuschauer da“, so Thesing. Ein Jahr später versuchten sie es erneut – und 5000 Menschen schauten ihnen zu, wie sie von den Sprungtürmen durch die Luft flogen, weitere Auftritte folgten. 2016 gründeten die Freunde „Cologne Bombs“ als Verein. Tim Thesing, der den Social-Media-Auftritt des Vereins managet, sieht in dem Hype um die Videos aber auch ein Problem. „Man sieht im Internet Springer, die in immer größere Höhen gehen. Ich finde, das gibt teilweise ein falsches Bild ab, weil den Leuten nicht bewusst wird, wie gefährlich das sein kann.“
Um sich nicht zu verletzen, trainieren die rund 90 Mitglieder der „Cologne Bombs“ sowohl in Schwimmbädern als auch auf Trampolinen. Tim Thesing, der zum Kader der Deutschen High Diver gehört, ist in der Vergangenheit dafür auch schon in einem Trainingslager in China gewesen, um dort für Sprünge aus besonders großer Höhe zu üben. Der Verein sei aber für Springbegeisterte aus allen Leistungsniveaus offen, „vom puren Anfänger bis zum Vollprofi“, wie Thesing sagt.
Mitglieder der "Cologne Bombs" trainieren auch auf Trampolinen
Dabei üben die Mitglieder unterschiedliche Arten des Springens aus: vom Showspringen über das High Diven, also das Springen von hohen Klippen, bis hin zum „Blobbing“, bei dem eine Person von einem auf dem Wasser liegenden Luftkissen in die Höhe katapultiert wird. Mittlerweile kann sich der Verein über Sponsoren finanzieren, doch die Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich. Der 28-jährige Thesing arbeitet eigentlich als Software-Ingenieur, an seinem Feierabend ist er im Sommer mehrmals in der Woche für die „Cologne Bombs“ unterwegs und organisiert Events, bei denen sie ihre beeindruckenden Sprünge zeigen.
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Das nächste Mal kann man den „Cologne Bombs“ an diesem Samstag, 27. August, um 14 und 16 Uhr beim „Rock around the Pool“-Fest im Freibad Elsdorf zusehen, der Eintritt ist frei.