Köln – Sechs Corona-Intensivpatienten aus Sachsen sind am Mittwoch mit einer Spezial-Maschine der Bundeswehr zur Behandlung zum Flughafen Köln/Bonn gebracht worden. Der Airbus A310 „Hermann Köhl“ der Deutschen Luftwaffe landete gegen 14.30 Uhr und wurde auf direktem Weg zu seiner Basis auf dem militärischen Teil des Flughafens in Porz-Wahn gebracht.
Dort wurden die sechs Patienten im Beisein von Leitenden Notärzten des Kölner Rettungsdienstes in Intensivtransportwagen oder Rettungswagen verlegt und mit diesen anschließend in mehrere Kliniken in Nordrhein-Westfalen gebracht. Wie das sächsische Innenministerium mitteilte, waren es Krankenhäuser in Köln, Bonn, Marl und Bochum – welche genau, teilten weder die zuständigen Stellen in Sachsen, noch die in NRW mit. Wie zu erfahren war, haben weder die Kölner Uniklinik, noch die städtischen Kliniken in Merheim und Holweide Patienten aufgenommen.
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Die Patienten aus Krankenhäusern in Dresden, Meißen und Pirna wurden in den Westen Deutschlands gebracht, weil die Intensivstationen hier noch mehr freie Kapazitäten haben. Das sogenannte „Kleeblatt“-Konzept sieht unter anderem die innerdeutsche Verlegung vor, wenn dem Gesundheitssystem in einzelnen Regionen eine Überlastung droht. Zu Alter, Geschlecht und Impfstatus der sechs in Köln gelandeten Patienten machte das zuständige NRW-Gesundheitsministerium keine Angaben.
Weitere Verlegungen werden geplant
Im sogenannten „Medevac“-Airbus der Bundeswehr fliegen auch Ärzte und Pflegepersonal des Sanitätsdienstes der Bundeswehr mit. Der Jet wird in einem Hangar auf dem militärischen Flughafen-Teil aufwendig desinfiziert und belüftet. Diese Prozedur dauert in der Regel gut zwölf Stunden. Erst dann ist die Maschine für weitere Transportflüge einsatzbereit. In den vergangenen Wochen hatte der Airbus schon zwei Verlegungsflüge von Covid-Patienten aus Bayern nach Hamburg und Münster absolviert und war jeweils leer nach Köln zurückgekehrt und hier desinfiziert worden.
Mit weiteren Verlegungen, auch nach Nordrhein-Westfalen, ist Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge zu rechnen. Wann und wohin genau, wird wohl erst kurzfristig entschieden und hängt auch von der Entwicklung in den Krankenhäusern der Region ab. Im März 2020 hatte die „Hermann Köhl“ schon einmal Corona-Patienten aus einem stark betroffenen Gebiet nach Köln gebracht – damals aus dem norditalienischen Bergamo.