Die langjährige SPD-Ratspolitikerin Monika Schultes aus Bocklemünd ist tot. Sie starb im Alter von 72 Jahren nach langer Krankheit.
Nachruf auf Monika SchultesSie war die heimliche Bürgermeisterin von Bocklemünd
Monika Schultes ist tot. Sie erlag im Alter von 72 Jahren einem Krebsleiden. „Sie hat unsere Fraktion, den Stadtrat und die Sozialpolitik in Köln mit ihrer direkten, ehrlichen und geradlinigen Art im positiven Sinne geprägt“, würdigte die Kölner SPD die am vergangenen Samstag verstorbene Ratspolitikerin.
Vor allem in ihrem Wohnort Bocklemünd, der auch ihr Wahlkreis war, war sie für viele Menschen so etwas wie die „Bürgermeisterin“ des Viertels. Monika Rotsch-Schultes, so ihr voller Name, war Jahrzehnte lang nicht nur Geschäftsführerin und Seele des Bürgerschaftshauses Bocklemünd. Sie war darüber hinaus in der SPD und in zahlreichen Ortsvereinen engagiert sowie viele Jahre auch Vertreterin ihres Stadtteils im Rat der Stadt Köln.
Bis zu ihrem Ruhestand im 2013 war sie 30 Jahre beim Bürgerschaftshaus Bocklemünd beschäftigt. Seit 1990 war dessen Geschäftsführerin. 2002 übernahm sie den Vorsitz des Sanierungsbeirats Bocklemünd, der bis 2013 existierte.
Alles zum Thema Stadtrat Köln
- Hebesätze So hat der Stadtrat Frechen zur Grundsteuer entschieden
- Keine weitere Belastung Stadtrat beschließt niedrigeren Hebesatz für Grundsteuer in Köln
- Müllgebühren, Hänneschen, Kliniken Diese Entscheidungen hat der Kölner Stadtrat getroffen
- Fähre Kölner Stadtrat sichert Verbindung von Leverkusen-Hitdorf nach Langel für ein Jahr
- Kölner Taxi-Gewerbe kämpft um Existenz „Einen Preiskampf gegen Uber können wir nicht gewinnen“
- Ratsentscheid Köln soll ein virtuelles Bürgerbüro bekommen
- Bezirksregierung hat Bedenken Stadtrat entscheidet erst 2025 über Kölner Ost-West-Achse
Deutliche Wahlsiege in Bocklemünd und Mengenich
Dem Stadtrat gehörte sie von 2004 bis 2020 an. Dort war sie zeitweilig stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD und unter anderem im Sozialausschuss und in der Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik aktiv. Nicht zuletzt wegen ihrer steten Präsenz und hohen Popularität gewann sie ihren Wahlkreis stets mit deutlicher Mehrheit.
Durch ihre Arbeit im Bürgerschaftshaus und durch ihren langjährigen Vorsitz im Sanierungsbeirat Bocklemünd/Mengenich war sie täglich mit Problemen der Menschen im Stadtteil konfrontiert, dessen Arbeitslosenquote stets über dem städtischen Durchschnitt liegt. Wo immer es möglich war, kümmerte sie sich und suchte nach Lösungen. Zugleich kämpfte sie beharrlich gegen das schlechte Image, das vor allem dem Bereich der in den 1960er Jahren entstandenen Siedlung anhaftet.
Kölner Politikerin ging mit 63 Jahren in den Ruhestand
Als Monika Schultes 2013 im Alter von 63 Jahren in den Ruhestand ging, war sie voller Tatendrang. Familie, Vereinsarbeit und Politik standen auf ihrer Agenda für die Zeit nach dem Berufsleben. Nur drei Jahre später erhielt sie die Diagnose Lungenkrebs, durch die sie sich aber keineswegs unterkriegen ließ.
Zwischenzeitlich schien sie die tückische Krankheit sogar überwunden zu haben. So übernahm sie den Vorsitz der Siedler-Interessengemeinschaft Bocklemünd. Ein weiterer Schicksalsschlag war der plötzliche Tod ihres Mannes Heinz Schultes im Oktober 2019, der ebenfalls im Stadtteil bekannt und engagiert war. Zur Kommunalwahl 2020 trat sie in ihrem Wahlkreis nicht mehr an.