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Nachhaltige EnergieversorgungOssendorfbad nutzt PV-Anlagen für Eigenbedarf

Lesezeit 3 Minuten
Neue Photovoltaik-Aufdachanlage auf dem Kombinat Ossendorf an der Äußeren Kanalstraße

Der entwickelte Strom aus der Photovoltaikanlage soll ausschließlich zur Stromversorgung des Kombibads genutzt werden.

Auf dem Kombibad Ossendorf wurde eine Photovoltaikanlage installiert, die ein Achtel des Strombedarfs abdecken soll.

Das Betreten des Flachdachs ist aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt, deshalb kann die neue Anlage nur mittels einer Drohne optisch vorgestellt werden. Aber auch nicht zu lange, weil sonst die Besucher im Außenbereich der Sauna des Ossendorfbads nervös werden. Auf dem kleinen Monitor sieht man aber, wie sich die Kollektoren der neuen Photovoltaikanlage (PV) über den nördlichen Teil des langgezogenen Dachs verteilen.

„Die Anlage entwickelt eine Spitzenleistung von 140 Kilowatt-Peak und wird ausschließlich zur Stromversorgung des Kombibads genutzt“, erklärt Winfried Janus, Projektleiter der Rhein-Energie, die das Vorhaben zusammen mit den Kölnbädern geplant und umgesetzt hatte. „Sie liefert rund 125.000 Kilowattstunden im Jahr und deckt damit etwa ein Achtel des gesamten Bedarfs.“ Der liegt also bei rund 1 Million Kilowattstunden und wird vor allem über zwei Blockheizkraftwerke gedeckt.

Zeichen für nachhaltige Energie

„Es freut mich sehr, dass zwei städtische Unternehmen hier zusammengearbeitet haben, und dass wir so ein Zeichen für nachhaltige Energie setzen und die lokale Energiewende vorantreiben“, sagt Ralf Klemm, Aufsichtsratsvorsitzender der Kölnbäder und Mitglied des Sportausschusses im Stadtrat (Grüne), bei der offiziellen Inbetriebnahme der Anlage, die schon – nach vierwöchiger Bauzeit – seit Anfang Juli Strom produziert.

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Luftbild Ossendorfbad - PV-Anlage

Die übrig gebliebenen knapp 400 Quadratmeter auf dem Dach könnten in Zukunft noch mit leichteren PV-Anlagen bedeckt werden.

„Diese Anlage wird einen positiven Beitrag zum Klimaschutz in unserer Region leisten. Wir freuen uns, einen weiteren Schritt in Richtung einer grüneren Zukunft zu gehen“, ergänzt Claudia Heckmann, Geschäftsführerin der Kölnbäder.

Heckmann versichert auch, dass rasch weitere Schritte folgen sollen. Denn das Ossendorfbad verfügt als erstes und bislang einziges der Kölner Bäder über eine Photovoltaikanlage, obwohl sich deren Flachdächer auf den ersten Blick hervorragend für solche Zwecke eignen. „Aber das ist nicht so einfach, für die Umsetzung braucht man eine Menge Gutachten, zum Beispiel, wenn es um die Statik oder den Brandschutz geht“, so Heckmann.

Bei der offiziellen Inbetriebnahme vor dem Ossendorfbad: (stehend v. l.): Bezirksbürgermeister Volker Spelthann, Winfried Janus, Christian Wetter (Gebäudemanagement Kölnbäder), (sitzend v. l.): Ralf Klemm, Claudia Heckmann, Markus Sterzl (Geschäftsführer Kölnbäder).

Bei der offiziellen Inbetriebnahme vor dem Ossendorfbad: (stehend v. l.): Bezirksbürgermeister Volker Spelthann, Winfried Janus, Christian Wetter (Gebäudemanagement Kölnbäder), (sitzend v. l.): Ralf Klemm, Claudia Heckmann, Markus Sterzl (Geschäftsführer Kölnbäder).

Zwar ist das 2011 eingeweihte Ossendorfbad noch relativ jung, doch auch bei seiner Planung wurde das Thema Klimaschutz durch Photovoltaik noch nicht wirklich ernst genommen. Die Kollektoren konnten deshalb nur auf einem rund 630 Quadratmeter großen Teil des Dachs installiert werden, knapp 400 Quadratmeter standen nicht zur Verfügung, weil die Dämmschicht in diesem Teil des Dachs zu weich ist und durch die eine Anlage mit der aktuellen PV-Technik beschädigt worden wären.

Winfried Janus allerdings ist optimistisch, das volle Potenzial in den nächsten Jahren ausreizen zu können. Derzeit würden bei der Entwicklung leichter, aufklebbarer Kollektoren gute Fortschritte erzielt: „Noch sind die technisch nicht so weit und auch zwei- bis dreimal so teuer wie herkömmliche Kollektoren. Aber das wird sich sicher bald ändern.“

Darauf hofft auch Claudia Heckmann, die sich, wie alle Beteiligten, über die Kosten der Anlage auf dem Ossendorfbad ausschweigt. In den kommenden Jahren sollen auch die Dächer aller Kölner Bäder daraufhin untersucht werden, ob ihre Statik eine PV-Anlage trägt.

Je leichter die Anlage, desto besser, denn die meisten Bäder sind nicht mehr die jüngsten. Und in Zukunft soll sowieso alles ganz anders werden: „Heute ist es undenkbar, dass ein öffentliches Gebäude geplant wird, ohne dabei über eine PV-Anlage oder ein Gründach nachzudenken“, so Heckmann.