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„Erschütternde Nachricht“Erzbistum Köln richtet Brief an Gemeinden nach Vorwürfen

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Kardinal Woelki

Rainer Maria Kardinal Woelki

Köln/Düsseldorf – Nach der Beurlaubung eines hohen katholischen Geistlichen in Düsseldorf wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung hat sich das Erzbistum Köln in einem Brief an die Gemeinden gewandt. „Dieser Vorgang ist für viele sicher eine erschütternde und belastende Nachricht“, schrieb der Leiter der Abteilung Seelsorge-Personal, Pfarrer Mike Kolb.

„Verunsicherung und ein tiefgreifender Vertrauensverlust sind die bleibenden Spuren.“ Zunächst aber müsse die unabhängige Überprüfung und das Ergebnis des Verfahrens abgewartet werden. Die Erklärung des Erzbistums wurde am Wochenende in den Schaukästen der Altstadtkirchen ausgehängt und in den Messen verlesen.

Vorwürfe gegen Düsseldorfer Stadtdechanten

Gegen den Düsseldorfer Stadtdechanten, der der Repräsentant der katholischen Kirche in der Stadt ist, war der Vorwurf der sexuellen Belästigung eines erwachsenen Praktikanten erhoben worden. Der Kölner Kardinal Rainer Woelki beurlaubte den Geistlichen bis auf Weiteres von allen Ämtern. Der Stadtdechant bestreitet den Vorwurf. Der Fall soll sich im Jahr 2012 ereignet haben. Der Hinweis darauf war erst vor kurzem eingegangen.

Das Erzbistum leitete den Hinweis an die Staatsanwaltschaft weiter und eröffnete unabhängig davon ein innerkirchliches Verfahren. „Wir dulden keinerlei Form von sexualisierten Übergriffen und gehen entsprechenden Hinweisen und Verdachtsfällen konsequent nach“, hatte Woelki erklärt.In Ostwestfalen wurde unterdessen ein Pfarrer einer diakonischen Einrichtung im Kirchenkreis Lübbecke mit sofortiger Wirkung von all seinen Aufgaben entbunden.

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Gegen ihn seien Vorwürfe erhoben worden, er habe einer erwachsenen Bewohnerin ein anstößiges Foto gezeigt, teilte die Evangelische Kirche von Westfalen mit. Dies gelte als Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung. Zur Klärung der Vorwürfe habe das Landeskirchenamt ein Disziplinarverfahren eingeleitet und Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet.

Bis die Vorwürfe geklärt seien, gelte die Unschuldsvermutung, betonte die Kirche. Nach Informationen des „Westfalen-Blatts“ handelt es sich um eine Einrichtung in Espelkamp. (dpa)