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Erzbistum KölnMediendirektor wirft vor Woelkis Rückkehr hin

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Christoph Hardt

Köln – Noch vor der geplanten Rückkehr aus seiner „Auszeit“ verliert Kardinal Rainer Woelki seinen Chef-Kommunikator. Mediendirektor Christoph Hardt scheidet Ende Februar aus, wie das Erzbistum am Montag überraschend mitteilte. Hardt, Jahrgang 1960, hatte den Job erst im Juli 2021 übernommen. Er ist in Woelkis gut siebenjähriger Amtszeit schon der fünfte Inhaber dieses offensichtlich hoch volatilen Postens.

Bistumsverwalter bedauert Abgang von Christoph Hardt

Bistumsverwalter Rolf Steinhäuser bedauerte nach Bistumsangaben Hardts Entschluss und dankte ihm gleichzeitig für sein Engagement „in schwieriger Zeit“. Das von Hardt gewählte Enddatum seiner Tätigkeit, der 28. Februar, dürfte mehr als symbolischen Charakter haben: Nur zwei Tage später, am 2. März (Aschermittwoch), will Woelki allem Anschein seine Amtsgeschäfte als Erzbischof wieder aufnehmen. Papst Franziskus hatte ihn im Zuge der Konflikte um die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im September beurlaubt.

Kurz nach seinem Antritt als Nachfolger des interimistisch tätigen ehemaligen Managers Hermann-Josef Johanns hatte Hardt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt, nur mit „Gottvertrauen und Mut“ könne man die Dinge im Erzbistum wieder nach vorne bringen. Er könne „diesen Job nur machen, weil ich einerseits von der hohen Daseinsberechtigung der Kirche überzeugt bin und andererseits glaube, dass sie sich weiterentwickeln und mit der Zeit gehen muss, was immer das dann konkret bedeutet“.

Christoph Hardt startete Laufbahn beim „Kölner Stadt-Anzeiger“

Hardt hatte seine Laufbahn als Journalist beim „Kölner Stadt-Anzeiger“ begonnen und war vor seinem Eintritt in die Dienste des Erzbistums unter anderem für das „Handelsblatt“ tätig. Außerdem verantwortete er viele Jahre die Kommunikation des Siemens-Konzerns und des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft.

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Zu seinem vorzeitigen Ausscheiden betonte Hardt, dies geschehe auf eigenen Wunsch. Der Schritt sei ihm schwergefallen. „Er trifft vor allem mein exzellentes Team“, sagte er, und schade dem „Weg der Veränderung, den wir gemeinsam beschritten haben“. Weitergehend wollte Hardt sich nicht äußern.