Markus Hoitz (64) wird ab September 2025, zusätzlich zu seiner Tätigkeit in Königswinter, auch leitender Pfarrer in Bad Honnef und Unkel. Er spricht selbst von einem „Riesenbezirk“.
Pastorale EinheitMarkus Hoitz (64) wird leitender Pfarrer auch in Bad Honnef und Unkel
Mit 65 Jahren können wohl die meisten Menschen an den bevorstehenden Ruhestand denken. Bei Markus Hoitz ist das anders. „Ich übernehme eine größere Einheit“, sagt der leitende Pfarrer der Seelsorgebereiche „Königswinter Am Oelberg“ und „Königswinter-Tal“.
Ab Mitte dieses Jahres kommen nun noch die Seelsorgebereiche „Bad Honnef“ und „Verbandsgemeinde Unkel“ hinzu. Insgesamt leben in dieser künftigen „Pastoralen Einheit“, die der zurzeit 64 Jahre alte Pfarrer leiten wird, rund 32.000 katholische Christen. Von einem „Riesenbezirk“ hat Hoitz selbst in einem Pfarrbrief geschrieben, in dem er auch einige Konsequenzen des bevorstehenden Wandels erläutert hat.
Erzbischof hat Verzicht von Pfarrer Michael Ottersbach in Bad Honnef angenommen
Kurz vor Weihnachten hatte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in einem Proklamandum in den Gottesdiensten mitteilen lassen, dass er den Verzicht von Pfarrer Michael Ottersbach auf die Pfarrerstelle in den Seelsorgebereichen Bad Honnef und Verbandsgemeinde Unkel angenommen habe. Zum 31. August 2025 werde er Ottersbach von seinen Aufgaben entpflichten. Er werde eine neue Stelle im Erzbistum antreten.
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Zugleich werde Woelki, so Pfarrer Dr. Markus Wasserfuhr, Leiter des Bereichs Pastorale Dienste im Generalvikariat, in der Mitteilung, Markus Hoitz ab dem 1. September 2025 „unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben“ zum neuen leitenden Pfarrer der beiden Seelsorgebereiche ernennen. Insgesamt soll es im Erzbistum Köln 67 pastorale Einheiten geben.
Die Reform findet vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen in der katholischen Kirche, aber auch angesichts des Rückgangs beim pastoralen Personal statt. Die künftige pastorale Einheit für das Siebengebirge entspricht dem einstigen Dekanat Königswinter und umfasst 16 eigenständige Pfarrgemeinden. Sie reicht von Oberdollendorf bis Oberpleis, von Rhöndorf bis Aegidienberg und von Erpel bis Bruchhausen.
Pfarrer Markus Hoitz spricht gegenüber dieser Zeitung von einer „Herausforderung“. Er will sie aber zuversichtlich angehen. Und er hält es auch für möglich, dass die einzelnen Gemeinden mit der Umstrukturierung gewinnen könnten, etwa wenn mehr Ehrenamtliche auch in den Gottesdiensten aktiv würden.
Im Pfarrbrief hat er Folgen des Zusammenschlusses beschrieben, der bis 2030 vollzogen sein soll. Die pastorale Einheit im Siebengebirge würde aus den 16 ehemals eigenständigen Pfarrgemeinden mit ihren jeweiligen Kirchenvorständen unter der Leitung eines Pfarrers, unterstützt durch einen Pfarrvikar, einem Hilfspriester aus einem Drittweltland und anderen pastoralen Kräften bestehen.
Das habe Auswirkungen beispielsweise auf die Gottesdienste. So dürfe etwa jeder Priester nur einmal die Osternacht feiern. Bei 16 Pfarrgemeinden und maximal drei Priestern werde es im gesamten Bereich also nur noch drei Osternachtfeiern geben können.
Gemeinde in Königswinter hat auf Erweiterung des Pfarrhauses verzichtet
Oder: Jeder Priester dürfe nur drei Sonntagsmessen zelebrieren. Damit werde es im ganzen Bereich maximal noch neun Sonntagsmessen geben können. „Wie gehen wir damit um? Welche Alternativen können wir entwickeln?“, fragt Hoitz, der auch auf Veränderungen für die Verwaltung der Gemeinden oder schlichtweg auf die Raumfrage verweist.
„Wo können sich Menschen treffen, um ihr Gemeindeleben zu pflegen und zu organisieren?“ Da sieht er aber auch schon positive Entwicklungen. Beispielsweise habe in Sankt Remigius (Königswinter) der Kirchenvorstand auf eine Erweiterung des alten Pfarrhauses verzichtet. Stattdessen nutze die Gemeinde das nahe evangelische Ernst-Rentrop-Haus.
Auf Anfrage sagte der künftige leitende Pfarrer der pastoralen Einheit, es werde so ziemlich alles auf den Kopf gestellt werden müssen. Dass aber eine der großen Pfarrkirchen geschlossen werden könnte, glaubt Hoitz nicht.
Seinen Optimismus, was die neue Großaufgabe angeht, bezieht der 64-Jährige auch aus seiner Biografie: „Ich komme von hier und bin total gut vernetzt“, betont er. Markus Hoitz wurde 1960 in Oberdollendorf geboren, studierte Theologie in Bonn und Freiburg und kam nach Stationen in Köln und Düsseldorf 2014 nach Königswinter.
Pfarrer Markus Hoitz wird geschätzt für seine bodenständige Art
Hier ist er heute unter anderem Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Königswinter. Außerdem macht er viel Musik auch bei Veranstaltungen. Markus Hoitz ist bekannt und wird geschätzt für seine bodenständige und zugewandte Art.
Seinen neuen Zuständigkeitsbereich in Bad Honnef und dem nördlichen Kreis Neuwied muss der Pfarrer, das räumt er ein, aber erst noch genauer kennenlernen.