Der Stadtrat hat eine Entscheidung über Gegenmaßnahmen zum Fachkräftemangel vertagt – die SPD befürchtet, ihre Ideen werden still „abgeräumt“.
Fachkräftemangel in KölnSPD attackiert Bündnis: „Diese Art funktioniert nicht“
Der Kölner Stadtrat hat am Donnerstag nicht über eine mögliche Großstadtzulage oder eine 35-Stunden-Woche bei vollem Gehalt in der Stadtverwaltung entschieden. Stattdessen hat das Gremium die ursprüngliche Idee der SPD mehrheitlich in den Ausschuss für Verwaltung verwiesen, um sich dort mit Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel zu beschäftigen. Gerrit Krupp von der SPD sagte in Richtung des Mehrheitsbündnisses aus Grünen, CDU und Volt: „Diese Art (das Verschieben, Anmerkung der Redaktion) funktioniert nicht.“ Krupp befürchtet, dass die Idee dort „abgeräumt wird“.
Zuvor hatte die für das Personal zuständige Stadtdirektorin Andrea Blome gesagt: „Wir drehen an allen Stellschrauben.“ Trotzdem sind aktuell 2500 Stellen unbesetzt und in den nächsten zehn Jahren scheidet ein Viertel der rund 22.000 Beschäftigten aus. 21 Prozent sind Beamte, sie arbeiten 41 Stunden, Beschäftigte 39 Stunden.
CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau: „Es gibt kein Krisenszenario“
Grüne und CDU argumentierten, die Stadt tue viel, um den Fachkräftemangel zu reduzieren. CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau sagte, es „gibt kein Krisenszenario“, die Stadt stelle sehr viel neues Personal ein.
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Nur: In Kitas fehlt Personal, Beschlüsse der Bezirksvertretungen bleiben unbearbeitet und beispielsweise das Bauaufsichtsamt schloss sich 2020 zwei Wochen ein, um seine liegen gebliebene Arbeit zu erledigen. FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite sagte: „Bei allem, was die Stadt probiert, es muss mehr passieren.“ FDP und Linke stellten wie die SPD ebenfalls Anträge mit Maßnahmen, um den Fachkräftemangel zu reduzieren, sie wurden ebenfalls verschoben.
Die SPD hatte eine 35-Stunden-Woche bei vollem Gehaltsausgleich in den besonders ausgedünnten Berufen als Idee gebracht, zudem eine Großstadtzulage wie sie beispielsweise München bezahlt. Für beides soll sich die Stadt einsetzen, sie kann es nicht alleine entscheiden.