Zwei der neun CDU-Stadtbezirksverbände haben neu gewählt: Auch ein bekanntes Gesicht aus dem Stadtrat hat nun mehr zu sagen.
„Kein weiter wie bisher“Neuer Chef der CDU Köln Innenstadt ist kein Fan von Grünen-Bündnissen

Der neue Vorstand der CDU Innenstadt (von links): Florian Weber, Dirk Schönhof, Andreas Bohl, Mario Schmitz und Alexander Yohannes.
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Andreas Bohl ist neuer Vorsitzender des CDU-Stadtbezirksverbandes Innenstadt. Die Mitglieder wählten den 45-Jährigen laut seiner Aussage mit 79 Prozent der Stimmen. Bohl folgt auf Silvio Crapis, der demnach nicht mehr antrat. Zwei seiner vier Vertreter sind Ratsmitglied Florian Weber und Alexander Yohannes, früher Vorsitzender der Kölner Jungen Union. Insgesamt hat die CDU neun Stadtbezirksverbände, einen je Stadtbezirk.
Bohl wollte auch für den Südwesten in den Bundestag einziehen, unterlag aber im September in einer Abstimmung Daniel Otte knapp mit 143 zu 155 Stimmen (wir berichteten). Otte verpasste am Sonntag aber den Einzug.
Abgrenzung von der AfD
Bohl sagte: „Ich stehe für bürgerliche Politik und nicht für ein „Weiter so“ wie bisher.“ Er bezeichnete sich als „keinen Anhänger für Kooperationen mit den Grünen“. Die CDU arbeitet in Köln offiziell seit 2016 mit den Grünen in Bündnissen zusammen. „Die Innenstadt braucht aber faire Verkehrspolitik ohne ideologische Scheuklappen.“
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Er grenzte sich in seinen Aussagen von der AfD ab, sie profitiere vom Thema Migration. „Dabei setzt sie allerdings nur auf die Wut der Bürger, ohne tragfähige Lösungen zu bieten. Gleichzeitig unterstützt die AfD die Kreml-Politik, obwohl Putin illegale Migration in die EU fördert. Ich finde das verlogen und mit solchen Leuten kann man nicht zusammenarbeiten.“

Teresa de Bellis-Olinger.
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Auch die verkehrspolitische Sprecherin im Stadtrat, Teresa De Bellis-Olinger, hat den Vorsitz eines Stadtbezirksverbandes übernommen – und zwar in Lindenthal (wir berichteten). Ihrer Aussage nach holte sie rund 79 Prozent der Stimmen. Sie folgt auf Stadtrats-Fraktionschef Bernd Petelkau. Sie hatte schon vor der Wahl gesagt: „Ich möchte den Stadtbezirksverband neu aufstellen und die Ortsverbände näher zusammenführen. Ich will, dass wir sichtbarer werden und attraktiver für Frauen und junge Menschen.“
Zu möglichen Bündnissen nach der Kommunalwahl am 14. September sagte sie: „Es ist wichtig, gesprächsbereit zu bleiben und die Bündnisse zu schmieden mit den meisten Übereinstimmungen.“ Daniel Otte ist nun Vize-Chef des Verbandes. Nach dem verpassten Einzug in den Bundestag hatte er gesagt: „Meine politische Geschichte ist nicht vorbei.“ (mhe)