Ferienstart am Flughafen Köln/Bonn – da werden Erinnerungen an den Sommer 2022 wach. Unsere Reporter waren am Samstag vor Ort.
Flughafen Köln/BonnLange Schlangen, aber kein Chaos – So liefs zum Ferienbeginn für Reisende
Das Klischee des trinkfreudigen Party-Touristen auf dem Weg zur beliebten Balearen-Insel Mallorca bestätigt sich zu Beginn der Osterferien auch in der großen Abfertigungshalle von Terminal Eins am Flughafen Köln/Bonn. „Auf geht's nach Malle, olé!“, macht ein Mann Mitte 20 seiner Freude vor dem Check-in der Fluggesellschaft „Eurowings“ Luft. Seine Männergruppe ist vollständig in die rot-weißen Farben eines lokalen Bundesliga-Vereins gekleidet, als er am Samstagmorgen gegen kurz vor zehn Uhr in der Schlange ansteht.
Tatsächlich haben zahlreiche Flugzeuge an diesem ersten Tag der Osterferien 2023 bis zum Mittag die Destination der spanischen Insel, aber auch Fuerte Ventura und viele weitere Reiseziele in Europa und darüber hinaus, die mit Stränden und wärmeren Temperaturen als in Köln locken, stehen auf der Abfluganzeigetafel des Airport Köln/Bonn.
Lange Schlangen aber kein Chaos am Flughafen Köln/Bonn zu Beginn der Osterferien
Es ist viel los, die Schlangen in den gewundenen Gänge bis zu den Schaltern reichen phasenweise weit zurück. Die überwiegende Mehrzahl der Menschen besteht allerdings nicht aus Ballermann-Fans, sondern kleinen Reisegruppen sowie Familien und etlichen Paaren von Jung bis Alt, die mit Koffern, Taschen und Rucksäcken auf den Abflug aus dem Rheinland warten.
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Unter ihnen sind Anne Klausing und Frederic Breidt aus Bonn. Auch sie wollen nach Mallorca und haben für die Zeit am Flughafen „etwas mehr als drei Stunden“ eingeplant, wie Breidt sagt. „Nach den Erfahrungen aus dem letzten Sommer, mit mehr als fünf Stunden vor Ort, haben wir uns damit für heute auf der sicheren Seite gefühlt“, erläutert der 35-Jährige.
Flughafen Köln/Bonn hat Maßnahmen nach Erfahrungen aus dem Sommer 2022 getroffen
Das Flughafen-Management hatte nach den teilweise zermürbenden Erfahrungen aus den Sommerferien 2022 mehr Personal und zusätzliche Einchek-Optionen angekündigt. Ebenso die Verantwortlichen für die Sicherheitskontrollen. So stellt sich bei einem Rundgang der Eindruck ein, dass der Andrang vor Ort gut abgearbeitet und geleitet wird.
Vor dem Sicherheitsbereich etwa – hier kam es in der Vergangenheit immer wieder zu langen Wartezeiten – bleiben größere Menschenansammlungen nahezu vollständig aus. „Mein Eindruck ist nicht, dass es hier noch Chaos gibt“, sagt Klausing. Gut gelaunt und entspannt geben die beiden kurz darauf ihr Gepäck ab. Für die verbleibende Zeit bis zum Abflug wollen sie noch Literatur besorgen und sich in eines der zahlreichen Cafés und Restaurants setzen.
Reisende planen am Flughafen Köln/Bonn zu Beginn der Osterferien viel Zeit ein
Dafür haben Julia und Christoph Berg aus Bornheim nicht die nötige Ruhe. Das Ehepaar ist mit ihrer 4 Jahre alten Tochter und dem ein paar Jahre älteren Sohn – der aber lieber nicht für die Zeitung fotografiert werden möchte – noch dabei, den richtigen Schalter für den Check-in zu finden. „Wir haben genug Zeit“, beruhigt der Vater lächelnd den aufgeregten Nachwuchs.
„Die Kinder sind schon seit Abend in euphorischer Urlaubsstimmung“, erläutert Berg. Er habe sich vorab im Internet über die Möglichkeit eines buchbaren Zeitslots für die Gepäckaufgabe informiert, allerdings „wohl etwas zu knapp, es war alles ausgebucht“, führt Christoph Berg aus. „Wir verbringen den Oster-Urlaub auf Mallorca und treffen uns dort mit unseren Verwandten“, schildert Julia Berg.
Neue Zeitslots für die Abgabe des Gepäcks ausgebucht
Während sie mit den Kindern das Gewusel am Flughafen beobachtet, macht ihr Mann sich mit den Koffern auf dem Weg zum richtigen Schalter. Auch die automatisierten „Self-Check-in“-Terminals sind am Samstagvormittag rege in Benutzung. Servicemitarbeiterinnen der Airlines helfen bei Problemen, auch Sicherheitspersonal dreht in kleinen Verbünden Runden durch die Hallen zwischen den beiden Abflug-Terminals.
Flüge sind zum Start des Oster-Reiseverkehrs kaum von Verspätungen betroffen, Ausfälle sind auf den Anzeigetafeln gar nicht zu sehen. „Klar, es gibt immer mal Spitzen, aber dann ist es zwischendurch auch wieder entspannter“, sagt eine Airline-Mitarbeiterin auf Anfrage dieser Zeitung. Das sei aber normal, in Ferienzeiten ohnehin. Die Frau beschreibt passend den Ablauf am Samstagvormittag am Flughafen Köln-Bonn: „Es ist schon recht stressig hier, aber das ist nicht überraschend, darauf haben sich heute alle eingestellt.“