Ab sofort heißt es am Airport wieder „Willkommen in Bonn, Köln/Bonn“ mit der Stimme von James Bond. Ende März öffnet wieder der bei Geschäftsreisenden beliebte Handgepäck-Ausgang.
„Willkommen in Bonn, Köln/Bonn“Flughafen reaktiviert beliebte James-Bond-Begrüßung

Schriftzug Köln/Bonn Airport am Terminal 2 des Flughafens Köln-Bonn.
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Jahrelang begrüßte Pierce Brosnan am Airport Köln/Bonn ankommende Menschen. Genau genommen: seine Stimme. Ganz, ganz genau genommen begrüßte seine deutsche Synchronstimme Frank Glaubrecht die Reisenden mit den Worten „Willkommen in Bonn, Köln/Bonn“. Nach einer längeren Pause ist die Ansage, für alle Nicht-Film-Fans: eine Anspielung auf das berühmte Filmzitat „Mein Name ist Bond, James Bond“, nun zurück. Die Bandansage wird, das teilte der Flughafen auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit, ab Dienstag, 18. März, wieder regelmäßig abgespielt. Ein erster Probelauf fand manuell bereits am Montag statt.
Erstmals zu hören war die humorig gemeinte Ansage im Jahr 2007. Eingesprochen wurde sie damals von Glaubrecht, der deutschen Synchronstimme von Pierce Brosnan, von Kevin Costner, Christopher Walken oder Al Pacino. Die Idee zu der Ansage kam aus der Marketing-Abteilung. Damals war noch Michael Garvens Chef des Flughafens Köln/Bonn, heute Tui-Geschäftsführer.
Brosnan folgte in der Rolle auf Timothy Dalton (zwei Einsätze) und spielte den Doppelnull-Agenten im Dienste ihrer Majestät in vier Filmen, von 1995 bis 2002 – als seine Stimme in anderem Zusammenhang in Köln groß herauskam, war mit Daniel Craig also schon wieder ein neuer Agent im Dienst.
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Während Corona Ansage eingestellt
Bei den Fluggästen war die Ansage offenbar überaus beliebt: Es gibt Dutzende Youtube-Videos dazu im Netz, und auch Parodien mit anderen Filmzitaten. Auch in mehreren Kuriositätenlisten über den Flughafen und die Stadt Köln hielt die Ansage Einzug, ähnlich wie die Besonderheit, dass Köln/Bonn einst der Ausweichflughafen für das amerikanische Spaceshuttle gewesen war.
Trotz der Beliebtheit verzichtete man nach rund eineinhalb Jahrzehnten auf die berühmte Ansage am Airport. „Während Corona und später im Zuge technischer Neuerungen war die Ansage vorübergehend nicht mehr zu hören“, so der Sprecher des Flughafens weiter. In dieser Phase ruhte der Flugverkehr in Köln/Bonn weitgehend, wie an allen anderen deutschen und internationalen Airports.

Pierce Brosnan spielte James Bond in vier Filmen, bevor er in „Casino Royale“ (2006) von Daniel Craig abgelöst wurde. (Archivbild)
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Doch die Fluggäste vermissten die Bond-Durchsage offensichtlich bei ihrer Rückkehr nach Köln: „Immer wieder haben Fluggäste danach gefragt, warum die Durchsage verschwunden ist. Sie beschreiben es als vertrauten Klang, Wiedererkennung und ein besonderes Willkommen“, so der Sprecher des Airports. Für viele war dieser besondere Willkommensgruß womöglich fast schon ein Stück Heimat geworden.
Hartnäckige Gerüchte, man habe sich in der Kölner Politik über die Durchsage geärgert, weil Bonn darin zuerst genannte wurde, lassen sich übrigens nicht bestätigen. Vieles deutet eher darauf hin, dass das cineastische Jingle mit der Stimme des vorletzten James Bond beim Flughafen schlicht in Vergessenheit geraten war. In den Wirren der Corona-Zeit mit eingebrochenem Flugverkehr und abgestellten Flugzeugen hatte man vermutlich andere Sorgen als einen lustigen Aufsager am Airport.
Ansage läuft im Ankunftsbereich
Ab Dienstag ist „Willkommen in Bonn, Köln/Bonn“ wieder regelmäßig, wahrscheinlich mehrmals pro Stunde zu hören. Abgespielt wird die freundliche Begrüßung auf der Ankunftsebene und an den Gepäckbändern.
Und noch etwas kehrt zurück an den Flughafen Köln/Bonn: Wie der Airport dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mitteilte, wird der sogenannte Handgepäck-Ausgang mit dem Wechsel vom Winter- auf den Sommerflugplan wieder geöffnet. Konkret heißt das Ende März dieses Jahres. Dafür musste unter anderem die Wegeführung angepasst werden. Der Flughafen investierte nach älteren Informationen 800.000 Euro.
Die Schließung des Handgepäcks-Ausgangs am Flughafen Köln/Bonn sorgte damals für Unverständnis bei einigen Reisenden. Passagiere waren so gezwungen, einen vergleichsweise großen Umweg durch die Gepäckhalle zu nehmen, obwohl sie dort eigentlich gar nicht hin müssen. „Dass Leute mit Handgepäck immer zügig zur Bahn konnten […] war mal ein Pluspunkt dieses Flughafens“, schrieb nach der Schließung ein Leser.
„Im vorigen Jahr hatten einige Male abfliegende, bereits kontrollierte Fluggäste irrtümlich diesen Ausgang genutzt und mussten dann erneut kontrolliert werden, um wieder in den Sicherheitsbereich zu gelangen“, sagte ein Flughafen-Sprecher nach der Schließung. Das zuständige NRW-Verkehrsministerium hatte daher damals entschieden, den Ausgang bis auf Weiteres außer Betrieb zu nehmen, um weitere Verzögerungen zu vermeiden.