AboAbonnieren

Frühere Kölner DombaumeisterinAuch mit 75 werden noch Bosheiten kommen

Lesezeit 2 Minuten
rek1

Barbara Schock-Werner mit Henriette Reker (r.)

Köln – „Uns vereint Einiges“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Die Liebe zu Köln und dass wir die ersten Frauen in unseren Ämtern waren und somit unter besonderer Beobachtung stehen.“ Reker hatte die ehemalige Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner anlässlich deren 75. Geburtstag, den sie im Juli gefeiert hatte, zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen. Man sei zwar nicht immer einer Meinung gewesen, aber Reker bedankte sich bei Schock-Werner für deren „ehrliche Haltung und klare Worte“ und die Fähigkeit, sich auch in andere Perspektiven hineinzudenken.

Schock-Werner setzte ihre Überzeugungen durch

Bewundernswert sei, wie Schock-Werner ihre Überzeugungen konsequent durchgesetzt habe, zum Beispiel beim Richter-Fenster. Auch habe sie durch ihre große Expertise der Stadt internationale Strahlkraft verliehen, etwa durch ihre Beratung beim Wiederaufbau von Notre-Dame in Paris. „Ich weiß, dass wir auf Sie zählen können.“

Die Geehrte erzählte, welchen Satz sie in ihren 13 Jahren (bis 2012) als Dombaumeisterin am häufigsten gehört hat: „Immer wenn ich in die Stadt komme, gehe ich als erstes in den Dom“, hätten ihr sowohl Kölner als auch Auswärtige gesagt. Der Dom sei eben der Mittelpunkt der Stadt. Was die nicht so schönen Dinge in dieser Stadt angehe – wie etwa verkommene S-Bahn-Stationen oder hässliche Altglascontainer –, werde sie sich auch weiterhin zu Wort melden, vor allem in der Serie „Auf den Punkt“ gemeinsam mit Joachim Frank, dem Chefkorrespondent des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Alles zum Thema Barbara Schock-Werner

Das könnte Sie auch interessieren:

„Ich werde auch weiterhin manchmal Bosheiten aussprechen – aber keine Kränkungen. Solange der Kopf noch mitmacht und das Gehen klappt, werde ich mich weiter einsetzen.“ Als Gastgeschenk überreichte sie Reker ihr Buch „Mein Melaten“. „Mit diesem Friedhof sind viele Geschichten von Menschen verbunden.“ Und die OB verriet, dass sie sich nicht zuletzt durch die Anregung von Schock-Werner ein historisches Grab ausgesucht hat. Die Lage bleibt aber noch geheim.