Der Kölner Geisterzug zieht seit 1991 immer mit anderem Motto und Zugweg durch die Stadt.
Motto und Zugweg für Geisterzug 2025Jeisterzoch demonstriert gegen Kürzungen im Kulturbereich
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Der Geisterzug zieht jedes Jahr durch ein anderes Veedel. (Archivfoto)
Copyright: Martina Goyert
Der Geisterzug steht 2025 ganz im Zeichen der Kultur: Unter dem Motto „Mer bruche Jeld för Kultur, do sin mer Jeister stur“ zieht er am Samstag vor Weiberfastnacht, dem 22. Februar 2025, ab 19 Uhr durch die Innenstadt. Los geht es am Eigelstein, die Abschlusskundgebung findet am Apostelnkloster am Neumarkt statt.
Geisterzug startet 2025 am Eigelstein
Der Verein Ähzebär un Ko, der die Demonstration veranstaltet, erklärt: „Bund und Land wälzen immer mehr kostenintensive Aufgaben auf die Kommunen ab, die trotz knapper Personaldecken und hohen Krankenständen und immer mehr Dokumentationsaufwand für die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei oft sinkenden Gewerbesteuereinnahmen immer noch mehr leisten müssen. Auch die Stadt Köln betrachtet im aktuellen Haushaltsentwurf Kürzungen im Kulturbereich als praktische Möglichkeit, noch mal am Nothaushalt vorbeizuschrammen. Dabei lebt gerade Köln wesentlich vom Tourismus und Kurzzeitbesuchern, die sich ohne Museen, Kultur und Karneval bald andere Ziele suchen wird.“
Als Beispiele nennt Veranstalter Erich Hermans etwa, dass das Zeughaus nicht renoviert und dem Stadtmuseum zurückgegeben wird, dass Versicherungsleistungen für gestohlene Kunstwerke im Ostasiatischen Museum in den allgemeinen städtischen Haushalt geflossen sind und dass Förderungen für kulturelle Projekte dem städtischen Sparprogramm zum Opfer fallen. Auch die prekäre finanzielle Situation der Schull- un Veedelszöch thematisiert der Geisterzug-Veranstalter.
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„Gegen all dies und natürlich auch für oder gegen andere Themen, die unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern wichtig sind, demonstrieren wir, gemeinsam mit Vertretern möglichst vieler hier lebenden betroffener Gruppen.“ Einige Vereine und Organisationen haben ihre Teilnahme bereits zugesagt.
Geisterzug 2025 geht durch die Innenstadt
Der Kölner Geisterzug wird seit 1991 mit wenigen Ausnahmen jedes Jahr in unterschiedlichen Veedeln veranstaltet. Anders als bei traditionellen Karnevalszügen soll die Verkleidung möglichst gruselig sein, es gibt keine Kamelle. Jeder kann sich dem Zug ohne Voranmeldung anschließen. Die Aufstellung startet am 22. Februar 2025 um 18 Uhr zwischen Ebertplatz und Eigelsteintorburg. Ab 19 Uhr geht es dann über den Eigelstein, Weidengasse, Gereonswall, Vogteistraße, Klingelpütz, Gereonsdriesch, Steinfelder Gasse, St. Apern-Straße, Apostelnstraße bis zur Mittelstraße. Am Apostelnkloster findet eine Abschlußkundgebung mit Musik und kurzen Redebeiträgen statt.
Ob der Geisterzug 2025 überhaupt stattfinden würde, stand länger in der Schwebe. Es fehlte an Geld. 5000 Euro würden benötigt, um den Geisterzug 2025 auf die Beine zu stellen, hieß es im Januar. Das Geld wurde nach einem Aufruf durch Spenden zusammengekratzt und sogar ein Polster für 2026 aufgebaut, erklärten die Betreiber.