Der Geisterzug ist für viele Kölner ein Karnevalshighlight. 2024 startet er in Buchheim und endet im Mülheim, das Motto steht fest – und auch ein Plakat gibt es.
Neues Plakat vorgestelltKölner Geisterzug verläuft 2024 durchs Rechtsrheinische
Der sogenannte Geisterzug hat in Köln lange Tradition und ist aus dem Brauchtum der Stadt nicht mehr wegzudenken. Im kommenden Jahr zieht der alternative Karnevalszug, der gleichzeitig als politische Protestaktion dient, nun durchs Rechtsrheinische. Wie das Veranstaltungsteam am Mittwoch (22. November) auf Facebook mitteilte, beginnt er am 3. Februar um 19 Uhr auf der Wichheimer Straße und endet auf dem Wiener Platz.
In Buchheim passiert der Zug neben der Wichheimer Straße und der Wuppertaler Straße die Johanniterstraße und die Alte Wipperfürther Straße. In Mülheim läuft er am Bahnhof vorbei über die Maternusstraße, Mündelstraße und Eulenbergstraße zum Wiener Platz, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist.
Auch das Motto für 2024 verriet das Organisations-Bündnis in dem Beitrag: „Mer klävve am Lävve – Jeister trecke för hück un morje“, heißt es am Samstag vor Weiberfastnacht, wenn die bunte Menschenmenge wieder durch die Straßen zieht. Themen der Demonstration sind laut Erich Hermans, Vorsitzender des Geisterzugs, Nachhaltigkeit, Klimawandel und mangelnde Grünflächen, aber auch die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten.
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Geisterzug Köln 2024: Diversität ausdrücklich erwünscht
Für den Geisterzug 2024 ist auch wieder ein Plakat erstellt worden – wobei es diesmal 14 zusammenhängende Comic-Strips sind, auf denen alle Informationen zum Zug erklärt werden. Einige Organisationen, Buchheimer und Mülheimer Schulen haben bereits angekündigt, beim Zug mitzulaufen. Dazu gehört auch der Verein „Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit“ (Krake), der Aktionen zum gemeinsamen Einsammeln von Abfall am Flussufer veranstaltet.
Diese Problematik lieferte auch die Inspiration für den Zielort des Zuges. „Das Thema Müll war eins der ersten, das wir drin haben wollten“, erklärt Hermans. Bei der Planung erinnerte er sich an einen Sketch aus einer Fernsehkarnevalssitzung, in der sich zwei Leute unterhielten – während der eine über Mülleimer redete, sprach der andere jedoch von Mülheimern. Dieses kleine Wortspiel habe ihm so gut gefallen, dass er sich für das Veedel Mülheim entschieden habe.
Wie üblich kann sich auch 2024 jeder dem Zug anschließen, ohne sich im Vorfeld anzumelden. Dabei liegt Hermans Vielfalt besonders am Herzen: „Wir möchten, dass möglichst viele Leute, die in Köln leben, aber aus anderen Communitys kommen, mitgehen und für ihre Belange demonstrieren“. Welche Herkunft, Religion oder sexuelle Ausrichtung sei dabei egal, man freue sich über viele verschiedene Mitstreiterinnen und Mitstreiter.
Der Kölner Geisterzug wird seit 1991 mit wenigen Ausnahmen jedes Jahr in unterschiedlichen Veedeln veranstaltet. Anders als bei traditionellen Karnevalszügen soll die Verkleidung möglichst gruselig sein, es gibt es keine Kamelle oder elektrische Musik. Vergangenes Jahr fand der Protestzug nach einer zweijährigen Corona-Pause erstmals wieder statt.