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Angstraum soll verschwindenHaltestelle in Köln-Vingst wird umgebaut

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Die Baustelle an der U-Bahn-Station wurde inzwischen eingerichtet.

Köln-Vingst – So nach und nach wird die Haltestelle „Vingst“ an der Kuthstraße barrierefrei. Dafür haben Bürger und Initiativen, Kirchengemeinden und Vereine aus dem Stadtteil seit rund 25 Jahren gekämpft. Auch wenn sich der Einbau von zwei Aufzügen immer wieder verzögert hat und das ursprünglich anvisierte Datum der Fertigstellung längst Vergangenheit ist, sind die Vingster inzwischen durchaus optimistisch.

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Kürzlich hat die Stadtverwaltung die Bauarbeiten zur Um- und Neugestaltung der Haltestelle wieder aufgenommen, die seit fast neun Monaten geruht hatten. Zudem verkehrt als Zwischenlösung - bis die beiden Aufzüge tatsächlich in Betrieb gehen - die Buslinie 193 von der Kuthstraße bis nach Kalk, mit Anschluss an der U-Bahn-Station „Kalk Kapelle“. Dort ist die Bahn dann barrierefrei über einen Aufzug zu erreichen.

„Gut, der 193er Bus fährt im Stunden-Rhythmus und nur Montag bis Freitag zwischen 7.45 Uhr und 17.45 Uhr. Aber immerhin. Für die älteren Menschen aus Vingst, die auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind und für Mütter und Väter mit Kinderwagen ist das eine spürbare Erleichterung“, ist sich Sozialraum-Koordinator Andreas Hildebrandt mit Manfred Brodeßer einig. Der frühere Rektor der Heinzelmännchen-Grundschule an der Heßhofstraße engagiert sich seit vielen Jahren über die Initiative „Stadtteiltreffen Höhenberg/Vingst“ für einen barrierefreien Zugang zum Nahverkehr in seinem Veedel.

Bus als Übergangslösung

Dank der Übergangslösung können die Vingster nunmehr - ohne beschwerlich Treppen steigen zu müssen - zum Arztbesuch, zu Amtsgeschäften im Bezirksrathaus oder auch nur zum Einkaufen oder zum Umsteigen in die U-Bahn nach Kalk fahren oder von dort aus weiter nach Deutz oder in die Innenstadt zu kommen.

„Ich genieße dieses neue Angebot. Denn nach einem Bruch am Lendenwirbel kann ich keine Rolltreppen mehr benutzen. Hier in Vingst komme ich wegen der sehr tiefliegenden Haltestelle schon lange nicht mehr auf den Bahnsteig“, sagt Margot Wodzak und stützt sich auf ihren Rollator. Brodeßer: „Nach fast 25 Jahren heftigen Bemühens und vielen Gesprächen mit Politik, Verwaltung und KVB haben wir endlich eine erste Verbesserung erreicht.“ Auch wenn der 193er Bus nur stundenweise an den Werktagen die zusätzliche Schleife über Vingst nimmt.

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Andreas Hildebrand (l.), Manfred Brodeßer und die Seniorinnen aus dem Veedel freuen sich über die Busanbindung.

„Wir haben gelernt, auch mit wenig zufrieden zu sein“, sagt Hildebrand. Von der Kuthstraße aus fährt der Bus über die Oranienstraße, die Olpener Straße und die Kalker Hauptstraße bis zur Haltestelle Kalk Kapelle, ehe er dann über die Kapellenstraße und die Dillenburger Straße wieder auf seine normale Streckenführung Richtung Odysseum zurückkehrt. Und diese Fahrten sollen so lange beibehalten werden, bis die Aufzüge an der Kuthstraße in Betrieb sind. Hier spricht die Verwaltung von Herbst 2019.

Mehr als sechs Millionen Euro investiert

Nachdem in diesen Tagen die Baustelle eingerichtet wurde und die zur Lagerung von allerlei Material benötigten Flächen geräumt wurden, sollen in den kommenden Monaten die beiden neuen Schächte für die Aufzüge erstellt werden. Noch vor dem Sommer sollen auch schon die Umbauarbeiten am oberirdischen Haltestellengebäude beginnen.

So soll das alte und dunkle Dach durch eine moderne Metall- und Glaskonstruktion ersetzt werden. „Damit wird auch eine weitere Forderung der Vingster umgesetzt“, freut sich Brodeßer. „Denn so verschwindet ein düsterer Angstraum.“ Insgesamt werden an der Haltestelle mehr als sechs Millionen Euro investiert.