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Kommentar zu WoelkiDas Kölner Erzbistum erlebt einen beispiellosen Eklat

Lesezeit 2 Minuten
Woelki 210621 dpa

Kardinal Rainer Woelki

Tiefer als auf den Tiefpunkt geht es nicht. Wenn die Vertretung der Laien im Erzbistum Köln die Stimmung dennoch auf dem „Tiefstpunkt“ sieht, ist das ein Stilmittel zur Beschreibung einer beispiellosen Krise.

Dass Seelsorger, Gemeinde- und Verbandsvertreter Kardinal Rainer Woelki in seinem wichtigsten Beratungsgremium die Vertrauensfrage stellen und sie mit Zweifeln an seiner Einsichts- und Leitungsfähigkeit im Grunde auch schon beantworten – das hat vor Woelki noch kein Erzbischof erlebt.

Hätten die päpstlichen Visitatoren ihre Inspektionsreise an den Rhein noch um drei, vier Tage verlängert, hätten sie live und in Farbe Augen- und Ohrenzeugen dieses Eklats werden können. Die Kunde davon wird aber auch so nach Rom dringen.

Kirchenvolk im Erzbistum Köln entscheidet letztlich über Woelki

Woelki hat sein Schicksal „in die Hand des Heiligen Vaters“ gelegt. Was wie eine Demutsgeste wirken soll, ist die Weigerung, sein Amt vor denen zu verantworten, für die er es innehat: den Gläubigen. Dass Papst Franziskus jüngst das Rücktrittsgesuch des Münchner Kardinals Reinhard Marx abgelehnt hat, schien den Druck von Woelki zu nehmen.

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Doch anders als bei Marx liefe ein päpstliches „Mach weiter!“ an Woelki ins Leere. Denn ob der Erzbischof weitermachen kann, darüber kann am Ende nicht einmal der Papst entscheiden. Es liegt am Kirchenvolk. Ein Bischof ohne Bistum, eine Hirte ohne Herde – damit käme die Kirche in Köln tatsächlich an den toten Punkt. Das kann niemand wollen. Auch nicht der Papst. Und in Wahrheit auch nicht Kardinal Woelki.