„Wer hat soviel Pinke-Pinke, wer hat soviel Geld?“ Viele Kölner Vereine haben das nicht, weswegen die Veedelszüge in Gefahr sind. Doch nun naht Hilfe.
VeedelszügeJetzt reagiert die Politik – So soll den Kölner Vereinen geholfen werden

Auch die Veranstalter des Zollstocker Dienstagszugs plagen Geldsorgen.
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Den ehrenamtlichen Veranstaltern der Kölner Veedelszüge soll geholfen werden. Nach dem Bericht im „Kölner Stadt-Anzeiger“ signalisieren die Ratsfraktionen von Grüne, CDU und FDP, schon kurzfristig Gelder für die klammen Vereine bereitstellen zu wollen. Dem Vernehmen nach arbeitet auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker an einer Lösung des Problems.
Wie berichtet, machen vielen Veedelsvereinen die stark gestiegenen Kosten, vor allem für Sicherheitskräfte und Sanitätsdienst, zu schaffen. Daher hatte der Stadtrat bereits 2019 Hilfen in Höhe von 90.000 Euro beschlossen, von denen ein Teil auch vom Land getragen wurde. Das Geld wurde gemessen an der jeweiligen Teilnehmerzahl auf die einzelnen Zugveranstalter verteilt. Da durch die Corona-Pandemie nicht alle Mittel aufgebraucht waren, wurde das restliche Geld ins Jahr 2023 übertragen. Für 2024 ist nichts mehr da.
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Offenbar war nicht mehr allen Ratsfraktionen bewusst, dass die Hilfen im Haushalt nicht fortgeschrieben worden sind. Vielleicht habe man das nicht mehr auf dem Radar gehabt, hieß es am Freitag vereinzelt im Rathaus. „Doch“, entgegnet FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite. Er habe in den zurückliegenden Haushaltsberatungen zumindest die CDU darauf hingewiesen. „Aber es ist nichts gemacht worden. Das ist fatal.“
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Breite will schon am Montag im Finanzausschuss die Veedelszüge zum Thema machen. „Ich hoffe, dass wir den Vereinen kurzfristig helfen können“, so Breite. Einen Lösungsvorschlag hat er bereits: Nachdem bekannt geworden war, dass das Ordnungsamt für die Sicherheit am 11.11. der beauftragten Firma über Jahre hinweg mehr Geld als gefordert überwiesen hatte, soll diesmal der korrekte Betrag gezahlt werden. Breite: „Das eingesparte Geld würde den Veedelsvereinen schon mal helfen. Da dürfte mit den Jahren einiges zusammengekommen sein.“
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Auch die CDU will sich für die Ehrenamtler starkmachen und stellt Hilfen bereits für 2024 in Aussicht. „Wir werden mit der Verwaltung und den Bündnispartnern reden und versuchen, dass wir schon bald Gelder zur Verfügung stellen können“, sagt CDU-Fraktionsgeschäftsführer Niklas Kienitz. Dem schließt sich der Bündnispartner an, wie Lino Hammer, Fraktionsgeschäftsführer der Grünen, betont: „Das Kölner Herz schlägt im Veedel. Deshalb unterstützen wir die Veedelsvereine gerne auch im nächsten Jahr.“
Sein Kollege bei der CDU geht noch einen Schritt weiter: „Darüber hinaus wollen wir, dass den Vereinen auch langfristig Mittel zugesichert werden können, die im Haushalt verankert sind.“ Kienitz unterstrich die Bedeutung der Veedelszüge, gerade für Kinder, die so an das Brauchtum herangeführt werden.
Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat sich auch die Oberbürgermeisterin des Themas angenommen. Wie zu erfahren war, will Henriette Reker schon Anfang der Woche mitteilen, wie den Vereinen geholfen werden könnte.