Der Streit um die Zukunft des Karnevals an der Zülpicher Straße geht weiter. Drei Wirtinnen des Kwartier Latäng distanzieren sich von einem offenen Brief ihrer Kollegen an Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Brief an RekerWirtinnen des Kwartier Latäng distanzieren sich von Kollegen
Auch eine Woche nach dem Sessionsauftakt am 11.11. gehen die Diskussionen um die Zukunft des Karnevals im Kwartier Latäng weiter. Anfang der Woche hatte Wirt Markus Vogt im Namen der Interessengemeinschaft „Gastro Kwartier Latäng“ einen offenen Brief an Henriette Reker verschickt. In diesem wird gefordert, das Viertel zu befrieden und den Zustrom von der Zülpicher Straße wegzulenken, indem das Angebot entzerrt wird.
„Das Ding“, „Oma Kleinmann“ und „Venus Celler“ schlagen anderen Plan vor
Unterschrieben wurde der offene Brief auch von Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, der Bürgergemeinschaft Rathenauplatz sowie weiteren Bürgervereinen verschiedener Innenstadtviertel.
Drei Wirtinnen aus dem Kwartier Latäng distanzieren sich nun von dem Schreiben und haben einen eigenen offenen Brief an die Oberbürgermeisterin verfasst. Unterzeichnet ist er von Claudia Wecker, Betreiberin des Studentenclubs „Das Ding“, Maureen Wolf, Mitbetreiberin von „Oma Kleinmann“ und Julia Pitz, Betreiberin des Clubs „Venus Celler“.
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Karneval 2023 stehe bereits vor der Tür, „deshalb darf das Ringen um vernünftige Lösungen nun auf keinen Fall aufhören“, so Claudia Wecker. Der offene Brief liegt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vor. „Wir brauchen dringend Lösungen, die sich nicht auf Ansätze, wie mehr Toiletten, mehr Ein- und Ausgänge, mehr Polizei, oder Zäune usw. beschränken“, heißt es darin.
Kein eigenes finanzielles Interesse
Das Kwartier Latäng sei der „Place to Be“ für die jungen Leute. Deshalb habe man große Bedenken, sollte allein auf eine dezentralisierte Lösung gesetzt werden. „Was ist, wenn diese nicht funktioniert und niemand auf einen großen Ansturm auf die Zülpicher gut vorbereitet ist? Wir würden eher eine Lösung präferieren, die vor den Toren des Kwartier Latängs stattfindet und die gut zu steuern und zu regulieren ist.“
Dafür müsse ein Eintrittspreis erhoben, harter Alkohol verboten und ein professioneller Veranstalter mit ins Boot geholt werden. „Wir möchten ausdrücklich noch einmal betonen, dass wir als Gastronomen nicht in die Organisation involviert sein können und kein finanzielles Interesse haben. Wir verstehen unseren Einsatz als ehrenamtlich, weil auch wir unter den Zuständen im Viertel genauso leiden, wie alle Anwohner“, so die Wirtinnen.