Die Zahl der Kneipen, die zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch schließen, nimmt zu. Zu groß ist die Sorge der Wirte vor den Exzessen der Feiern auf den Straßen.
KommentarExzesse im Kwartier Latäng bedrohen den Kölner Kneipenkarneval
Wer in Köln aufgewachsen ist, der ist auch mit dem Kneipenkarneval aufgewachsen. Selbst für diejenigen, die sich nicht für die traditionellen Sitzungen der Karnevalsgesellschaften begeistern können, war das gemeinsame Feiern und Singen in der Lieblingskneipe zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag ein fester Bestandteil, ja, gar nicht wegzudenken.
Doch in diesem Jahr ist es für viele gar nicht so einfach, an der liebgewonnenen Tradition festzuhalten, weil ihre angestammte Karnevalskneipe überhaupt nicht öffnet. Zu groß ist die Sorge der Wirtinnen und Wirte, dass die gewohnten Gäste erst gar nicht kommen, weil sie den zu erwartenden Alkoholexzessen entgehen wollen.
Angesichts des benötigten Sicherheitspersonals sowie der ohne schwierigen Situation, genug Servicekräfte zu finden, ziehen sich viele von ihnen sicherheitshalber zurück.
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Wer trotz der vorhandenen Sorgen seine Kneipe öffnet, will zumindest sicherstellen, dass die aus seiner oder ihrer Sicht richtigen Gäste kommen – also diejenigen, die friedlich feiern und keinen Krawall verursachen. Also gibt es vielfach Eintrittskarten und Bändchen, die man weit im Voraus besorgen muss. Ein spontanes Wechseln der Kneipen ist damit nahezu unmöglich – zumal die Lokale, die auf Eintrittskarten verzichten, innerhalb kürzester Zeit aus allen Nähten platzen werden.
Verabredung für Feiern auf den Kölner Uniwiesen
An diesen Beispielen zeigt sich, welch weitreichende Auswirkungen die Exzesse im Kwartier Latäng auf das Feiern im Generellen haben. Ob es wirklich eine gute Idee war, die Uniwiesen als Feierzone zur Verfügung zu stellen, ist fraglich. Die Stadt betont zwar, dass es sich lediglich um eine Ausweichfläche für diejenigen handelt, die es nicht schaffen, in die Feierzone an der Zülpicher Straße zu gelangen, wenn es dort schon zu voll ist.
Doch tatsächlich verabreden sich Jugendliche bereits jetzt gezielt, um auf den Uniwiesen zu feiern. Das Konzept der Stadt gehört nach Aschermittwoch also zwingend noch einmal auf den Prüfstand.