Zwischen Schaeven- und Schaafenstraße soll es eine Bühne und kleinere Szeneflächen mit DJs geben. Das soll die Zülpicher Straße entlasten.
Schaafenstraße soll geschützt werdenNeue Karnevalsbühne für Weiberfastnacht soll kommen
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Köln:
11.11 - Sessionsauftakt Kölner Karneval
Zülpicher Straße
Foto: Martina Goyert"
Karneval im Kwartier Latäng am 11.11.2023. Die Zülpicher Straße soll durch eine neue Veranstaltung entlastet werden.
Copyright: Martina Goyert
Die Pläne für eine Bühne auf dem Hohenstaufenring an Weiberfastnacht konkretisieren sich: „Es müssen nur noch Feinheiten abgestimmt werden“, sagt Joachim Zöller, Präsident der Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“ dieser Zeitung am Donnerstag. Die Karnevalsgesellschaft will als Veranstalter für die neue Bühne fungieren. Am Donnerstag bestätigte die Stadt eine finale Zusage für die Durchführung der Karnevalsbühne jedoch noch nicht.
Letzte Gespräche zu Karnevalsbühne stehen noch aus
Aus Verwaltungskreisen erfuhr der „Kölner Stadt-Anzeiger“ aber, dass die Pläne der „Grossen“ wohlwollend beobachtet werden. Noch wolle man abschließende Gespräche mit der Wirtegemeinschaft abwarten, auch letzte Gespräche mit Polizei und Feuerwehr stehen noch aus. Weiberfastnacht ist am 8. Februar, also in vier Wochen.
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An den Straßenkarnevalstagen 2023 war die Zülpicher Straße bis in die Abendstunden hinein voll.
Copyright: Dirk Borm
Die Karnevalsgesellschaft (KG) befindet sich seit Sommer in Gesprächen mit der Stadt über eine Alternativveranstaltung an Weiberfastnacht. Durch diese soll die sowohl an den Tagen des Straßenkarnevals und am 11.11. überfüllte Zülpicher Straße entlastet werden. Lange hatte sich kein privater Veranstalter und keine Karnevalsgesellschaft für die Durchführung einer solchen Alternative bereiterklärt. Zur finanziellen Unterstützung des Vorhabens hatte der Stadtrat, wie berichtet, kurz vor Weihnachten per Dringlichkeitsentscheidung 320.000 Euro für die neue Bühne freigegeben.
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Keine Bühne am Friesenplatz wegen des Rosenmontagszugs
Mittlerweile ist auch klarer, wie das Sicherheitskonzept der Veranstaltung aussehen soll. Es sieht vor, dass die Veranstaltungsfläche auf dem Hohenstaufenring als Einbahnstraße geregelt wird: Der Zugang soll sich im Süden, auf Höhe der Schaevenstraße befinden. Von dort aus sollen die Feiernden in Richtung Norden gelenkt werden, wo auch die Bühne stehen soll. Diese ist dann in Richtung Süden ausgerichtet. Der Ausgang soll etwa auf Höhe der Schaafenstraße sein. Die Fläche sollte ursprünglich rund 200 Meter lang sein, wurde jedoch auf etwa 160 Meter verkürzt.
Grund dafür seien Sicherheitsbedenken vonseiten der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Nun gebe es eine größere Pufferfläche zwischen dem Ausgang der abgesperrten Veranstaltungsfläche und der KVB-Haltestelle Rudolfplatz. Dass die Veranstaltungsfläche weiter hoch, in Richtung Friesenplatz gezogen wird, ist im Übrigen nicht möglich. Grund dafür ist der Rosenmontagszug. Schon ab dem 31. Januar werden auf dem Hohenzollernring Flächen für die Tribünen abgesperrt, am 1. Februar starten laut Festkomitee Kölner Karneval die Aufbauarbeiten.
Neue Feierfläche für 7500 Jecken auf dem Hohenstaufenring
Die neue Feierfläche auf dem Hohenstaufenring soll laut KG-Präsident Joachim Zöller frei zugänglich sein, es werden keine Tickets verkauft. Allerdings soll die Fläche geschlossen werden, wenn 7500 Personen sich dort aufhalten. Theoretisch würde die Fläche auch mehr als 10.000 Personen fassen, sagt Zöller. Die KG wolle aber nicht, dass es dort zu voll wird. Dementsprechend könne die Alternativveranstaltung auch nicht vollständig die Ausweichfläche auf den Uniwiesen ersetzen, auf denen am 11.11.2023 mehrere zehntausend junge Menschen feierten.
Auf der Bühne auf dem Hohenstaufenring soll die WDR-Reporterin Estella Mazur die Moderation übernehmen. „Wir sind sehr froh, dass sie sich dieser schwierigen Aufgabe annimmt“, sagt Zöller. Dazu sollen Nachwuchsbands und DJs auftreten. Um zu verhindern, dass sich vor der Bühne zu viele Menschen auf einem Fleck versammeln, soll es außerdem zusätzliche kleinere Szenenflächen geben, auf denen DJs spielen.
„Cologne Pride“ macht sich Sorgen um die Sicherheit der Schaafenstraße
Zuletzt hatten die Organisatoren des Kölner „Christopher Street Day“ (CSD) die geplante Alternativveranstaltung kritisiert. „Eine Bühne in der Nähe zur Schaafenstraße wird die Zahl der Konfrontationen, Anfeindungen und Übergriffe auf die Gäste und das Sicherheitspersonal der Straße erhöhen“, teilte der Vorstand des Vereins „Cologne Pride“ vergangene Woche mit. Das Sicherheitskonzept der „Grossen“ sieht nun vor, dass der Hohenstaufenring Richtung Schaafenstraße abgesperrt wird, der Zugang zur Schaafenstraße wäre so nur vom Neumarkt aus oder von der Sparkasse am Rudolfplatz aus möglich.
Hugo Winkels, Pressesprecher von „Cologne Pride“, befürchtet, dass eine solche Absperrung die Situation „verschlimmbessern“ könnte. Die Feiernden würden sich vorab nicht informieren, welche Straßen gesperrt werden. Wer dann in der Schaafenstraße plötzlich vor einer Absperrung stünde, könnte schlecht gelaunt zu einer größeren Gefahr werden. In der kommenden Woche soll es noch ein Gespräch zwischen Vertretern der Schaafenstraße und der „Grossen“ geben.