Unter dem Slogan #KeineVonVielen“ hat das Frauen-Business-Netzwerk „Macherinnen_CGN“ 2023 erneut eine große Plakat-Kampagne in Köln gestartet.
#KeineVonVielenDas steckt hinter der Plakat-Kampagne von Kölnerinnen zum Weltfrauentag
Die Kampagne #KeineVonVielen von Kölner Frauen zum Weltfrauentag 2023 soll die Sichtbarkeit für Frauen aus verschiedenen Branchen erhöhen und auf den anhaltenden Missstand hinweisen, dass Frauen in vielen Bereichen des Berufslebens unterrepräsentiert sind – von Wissenschaft über Medizin, Politik, Medien, Entrepreneurship, Sport oder Raumfahrt bis hin zur Spitzengastronomie. Vor allen in den Toppositionen sind deutlich mehr Männer als Frauen. Zu sehen sind die Kölner Botschafterinnen ab dem 8. März auf vielen digitalen Ströer-Infoscreens in der Stadt.
Darum auch die Botschaft der Frauen: Wir sind keine von vielen. Mit dabei sind unter anderem die Kölner Spitzenköchin Julia Komp, Raumfahrt-Ingenieurin Nicola Winter, Sarah Brasack, stellvertretende Chefredakteurin des „Kölner Stadt-Anzeiger“ sowie Marie-Christine Frank, Gründerin des Kölner Frauenbusinessnetzwerks Macherinnen und Gründerin und Chefin der auf Frauen spezialisierte PR-Agentur Drei Brueder. Sie entwickelte die Kampagne Kampagne #KeineVonVielen zum Weltfrauentag erstmals im Jahr 2022.
Frau Frank, wann und wie ist die Idee zu #KeineVonVielen entstanden?
Alles zum Thema Julia Komp
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Ich arbeite mit vielen spannenden und erfolgreichen Frauen zusammen, darunter herausragende Wissenschaftlerinnen, Führungskräfte, Gründerinnen und Künstlerinnen. Diese stehen aber in der Regel alleine an vorderster Front in ihren jeweiligen Branchen, sie sind #KeineVonVielen, und haben oftmals mit Vorurteilen, Widerständen und auch strukturellen Ungerechtigkeiten zu kämpfen. Angesichts der knallharten Fakten, die zeigen, dass Frauen in Top-Positionen nach wie vor unterrepräsentiert sind, habe ich mir gesagt: Ich möchte hier nicht untätig zusehen. So kam mir die Idee, erfolgreiche Frauen aus dem Kreis meines Macherinnen-Netzwerks anlässlich des Weltfrauentags eine Bühne zu geben.
Wie haben Sie die Gesichter der Kampagne ausgewählt?
Die Kölner Wirtschaftslandschaft ist vielfältig – und genau so vielfältig sind die Frauen, die man darin findet. Mir war es wichtig, Repräsentantinnen für diverse Branchen, die wir hier in Köln haben, zu finden und abzubilden – von Wissenschaft über Medizin, Politik, Medien, Entrepreneurship, Sport oder Raumfahrt bis hin zur Spitzengastronomie. Alle Frauen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Top-Positionen besetzen, Vorreiterinnen sind, oder sich in sonstiger Weise durch ihre Persönlichkeit besonders hervorheben und damit Vorbilder für andere sein können. Ich bin großer Fan aller Kampagnenbotschafterinnen und halte jetzt schon wieder Ausschau nach den nächsten.
Köln hat immerhin schon eine Oberbürgermeisterin. Warum braucht es eine solche Kampagne in Köln?
Jeder Frau, der wir bei #KeineVonVielen eine Plattform geben, macht mit einem knallharten Fakt darauf aufmerksam, dass wir von Gleichstellung noch weit entfernt sind. Über diese Fakten lässt sich nicht diskutieren. Solange wir nicht überall mindestens einen Frauenanteil von 50 Prozent erreicht haben, braucht es weiterhin Kampagnen wie #KeineVonVielen. Und das deutschlandweit. Denn Köln ist nur eine von drei Städten in NRW, die eine Frau an der Spitze hat. Köln geht somit als ein positives Vorbild voran, aber in anderen Branchen haben wir enormen Nachholbedarf in puncto Gleichberechtigung. Nur ein Beispiel: Köln gilt als Hochburg des Brauereihandwerks. Aber nach meinen Recherchen stehen nur drei Frauen an der Spitze von Brauereien in Köln. Anna Heller von der Brauerei Heller ist damit auch #KeineVonVielen.
Die Kampagne erscheint zum Weltfrauentag. Welche Bedeutung hat der Weltfrauentag für Sie?
Für mich ist der Weltfrauentag einer der wichtigsten Tage im Jahr. Denn auf dem Papier mögen wir alle die gleichen Rechte haben, von tatsächlicher Geschlechtergerechtigkeit sind wir jedoch noch meilenweit entfernt, wie der Global-Gender-Gap-Bericht des Weltwirtschaftsforums von 2022 zeigt: Diesem zufolge können Frauen, wenn die Gleichberechtigung weiterhin so langsam voranschreitet, weltweit erst in 132 Jahren mit Gleichbehandlung in allen Bereichen rechnen. So lange will ich nicht warten müssen und versuche deshalb, dazu beizutragen, diesen Prozess zu beschleunigen. Wir wollen diesen Tag aber auch nutzen, um unsere Erfolge zu feiern. Geschlechtergerechtigkeit ist ein Gewinn für Frauen und Männer, kein Gegeneinander.
„Die schönste Reaktion bislang auf die #KeineVonVielen?“
Es gab viele schöne Reaktionen, auch von Männern, die hervorgehoben haben, dass die Kampagne das wichtige Thema Geschlechtergerechtigkeit thematisiert, ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen. Insgesamt hat mich die breite positive Resonanz echt umgehauen. Viele Frauen haben sich gemeldet und andere Frauen für das nächste Jahr vorgeschlagen. Das hat wieder einmal gezeigt, wie besonders und kraftvoll die Solidarität unter Frauen sein kann und dass es sich lohnt dranzubleiben – auch über den 8. März hinaus.